Zuckerfreies Katzenfutter: Warum Zucker für Ihre Katze ungesund ist
Welche Probleme Zucker bei Katzen verursachen kann und worauf Sie achten sollten – im Experteninterview
Es ist allgemein bekannt, dass ein hoher Zuckerkonsum nicht gesund ist. Dies gilt nicht nur für Halter, sondern auch für Katzen. Unsere Ernährungsexperten geben Ihnen hier Auskunft zum Thema: Im Interview erklären Carolin Schindler und Matthias Kießling, Produktentwickler und Qualitätsmanager bei Miamor, warum Halter unbedingt zu zuckerfreiem Katzenfutter greifen sollten.
Kurz und knapp: Warum sollten Katzen zuckerfreies Katzenfutter bekommen?
Schindler: Unsere Hauskatzen stammen von wilden Raubkatzen ab – sie sind von Natur aus Karnivoren. Sie beziehen ihre Energie hauptsächlich aus Proteinen und Fett. Daher benötigen sie nicht noch zusätzlichen Zucker.
Was passiert, wenn Katzen zu viel Zucker fressen?
Schindler: In tierischen Produkten ist auf natürliche Weise immer ein geringer Anteil Zucker enthalten. Wenn die Katze nun noch zugesetzten Zucker, also zugesetzte Kohlenhydrate, zu sich nimmt, bekommt die Katze einen Überschuss an Energie. Diesen benötigt sie aber gar nicht. Im schlimmsten Fall schädigt das die Darmflora der Katze und sie kann Durchfall bekommen.
Kießling: Kohlenhydrate sollten jedoch nicht per se verteufelt werden. Manche Katzen haben Nieren- oder Magen-Darm-Probleme. Dann kann es sinnvoll sein, dem Katzenfutter zusätzliche Kohlenhydrate zuzusetzen, da die Katze sonst nicht auf ihren Energiebedarf kommt. Hier muss jedoch zwischen langkettigen und kurzkettigen Kohlenhydraten unterschieden werden. Langkettige Kohlenhydrate, auch Mehrfachzucker genannt, sind wesentlich komplexer und sorgen dafür, dass der Insulinspiegel der Katze nicht schlagartig ansteigt. Langkettige Kohlenhydrate sind zum Beispiel in Mais, Reis, Kartoffeln oder auch in Tapiokastärke enthalten.
Führt Zucker im Katzenfutter auch zu langfristigen Schäden?
Schindler: Das Thema Fettleibigkeit spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Durch zugesetzten Zucker im Katzenfutter kann es zu einem Überschuss an Energie kommen. Bewegt sich die Katze nicht ausreichend, schlägt sich dieser Überschuss in Form von Übergewicht nieder.
Kießling: Der Zucker im Futter beeinflusst den Insulinspiegel der Katze negativ. Es kommt zu hohen Blutzucker-Peaks. Besser ist es, wenn der Insulinspiegel über den Tag stabil bleibt. Bei uns Menschen führen diese schlagartigen Peaks zu Heißhungerattacken. Es ist wahrscheinlich, dass es bei Katzen ähnlich ist (Quelle: Untersuchungen zum Energiebedarf von Katzen).
Warum fügen manche Marken dem Katzenfutter trotzdem Zucker hinzu?
Schindler: Grundsätzlich ist es so, dass Katzen Süßes nicht schmecken können. Dafür haben sie keine Rezeptoren auf der Zunge. Manche Hersteller setzen trotzdem Zucker hinzu, weil für viele Halter das Karamell und die Brauntöne nach der Röstung appetitlicher aussehen. Außerdem ist Zucker ein preisgünstiger Rohstoff. Wenn Marken diesen einsetzen, brauchen sie weniger hochwertige Rohstoffe. Es ist also ein Qualitätsmerkmal, wenn kein Zucker im Katzenfutter enthalten ist.
Wir sagen ganz klar, dass wir das Katzenfutter nicht durch zugesetzten Zucker verfremden möchten. Wir bei Miamor wollen, dass das Katzenfutter und die Ernährung der Katze natürlich bleiben.
Carolin Schindler, Produktentwicklung und Qualitätsmanagerin bei Miamor
Worauf können Halter achten, wenn sie Katzenfutter ohne Zucker kaufen möchten?
Kießling: Da Katzen wenig trinken, sollten sie am besten Feuchtfutter bekommen. Ist es nicht anders möglich, kann auf Trockenfutter ausgewichen werden. Halter sollten aber wissen: Im Trockenfutter sind immer Kohlenhydrate enthalten, da es produktionstechnisch nicht anders lösbar ist.
Schindler: Hersteller müssen die Inhaltsstoffe des Katzenfutters deklarieren. Es gibt verschiedene Zuckersorten, die sich im Katzenfutter verstecken können. Dazu zählen z. B.
- Fructose,
- Lactose,
- Inulin,
- Honig oder
- Maltodextrin.
Auch wenn im Katzenfutter kein Zucker enthalten ist, kann in der Nährwerttabelle Zucker stehen. Dieser ist natürlich in pflanzlichen Nebenerzeugnissen wie Tapioka, Kartoffelstärke oder Reis enthalten. Das macht dann jedoch nur ungefähr 0,5 % des Inhalts aus und ist für die Katze verträglich und unbedenklich.
Kießling: Auch Katzen-Snacks gibt es zuckerfrei! Unsere Cat Creams, Milky Shakes und Sensible Snacks verwöhnen die Katze und kommen dabei ganz ohne Zucker aus.
Schindler: Beim Snacken sollten Halter allerdings den Kalorienbedarf der Katze beachten. Wenn Snacks gegeben werden, sollte das Alleinfutter etwas reduziert werden, um einen Kalorienüberschuss zu vermeiden.
Das ganze Angebot des Miamor Futters, der Snacks und Katzengetränke finden Sie in unserer Produktübersicht. Weitere spannende Artikel zur artgerechten Katzenernährung und zu allen Themen rund um das Leben mit Ihrer Katze finden Sie im Magazin.