Clickertraining für Katzen – so starten Sie
Ob Sitz, High five oder in die Transportkiste gehen – Clickertraining macht freudvolles Lernen möglich
Die meisten Menschen kennen Clickertraining eher aus der Hundeerziehung. Doch auch für Katzen eignet sich diese Trainingsmethode hervorragend! Die intelligenten und neugierigen Wohnungstiger haben viel Spaß daran, neue Tricks zu erlernen. Außerdem ist das Clickertraining eine herausragende Möglichkeit, Ihre Katze spielerisch zu erziehen. Unser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie mit dem Training beginnen und worauf Sie achten sollten.
Was erwartet Sie in diesem Artikel?
Clickertraining – was ist das?
Für Clickertraining brauchen Sie nicht viel
Am Anfang kommt die Konditionierungsphase: So beginnen Sie mit Clickertraining
Das richtige Timing im Clickertraining
Das richtige Leckerli für Clickertraining
Auch Katzen können „Sitz“ – so bringen Sie Ihrer Katze in 3 Schritten Tricks bei
Trainingsende: besser zu früh als zu spät
Ungünstig: Clickertraining mit mehreren Katzen
Clickertraining – was ist das?
Clickertraining ist eine tolle Möglichkeit, der Langeweile Ihrer Katze etwas entgegenzusetzen. Sie können Ihre Wohnungskatze auslasten und fördern gleichzeitig ihre Intelligenz. Bei dieser Trainingsart verwenden Sie einen sogenannten Clicker. Das Klickgeräusch und die darauffolgende Belohnung zeigen der Katze, dass ihr Verhalten richtig war. So bringen Sie Ihrer Katze Tricks bei oder bestärken positives Verhalten. Besonders neugierige Katzen haben sehr viel Spaß an dieser Trainingsart. Zusätzlich zum Spaßfaktor stärkt Clickertraining die Bindung zu Ihrer Katze. Es gibt hierbei kein Mindest- oder Maximalalter.
Grundsätzlich kann jede Katze das Clickertraining erlernen, manche sind jedoch motivierter als andere.

Das ist ein Clicker
Ein Clicker ist ein kleines Gehäuse mit einem Knopf, der bei mechanischem Druck ein kurzes Knackgeräusch erzeugt. Diesen Clicker erhalten Sie für wenige Euro in jedem Tierfachgeschäft. Es gibt einfache, kleine Clicker und Clicker mit einem Targetstick. Dieser Stab ersetzt oder unterstützt den Finger und kann bei Tricks helfen. Wenn Sie keinen Clicker haben, können Sie alternativ auch Ihre Stimme oder einen Kugelschreiber (als Klickgeräusch) verwenden. Auch eine Klingel oder Pfeife können das Klickgeräusch ersetzen. Legen Sie sich jedoch unbedingt am Anfang auf ein Geräusch fest und ändern Sie dieses nicht mehr.
Am Anfang kommt die Konditionierungsphase: So beginnen Sie mit Clickertraining
Beginnen Sie mit der Konditionierungsphase. Die Katze soll lernen: Klicken = positives Geräusch. Klicken Sie und belohnen Sie die Katze, wenn sie darauf reagiert. Wiederholen Sie diesen Ablauf etwa 10- bis 20-mal am Tag für mindestens eine Woche. Versteht Ihre Katze, was das Klickgeräusch bedeutet, können Sie mit dem eigentlichen Training beginnen. Halten Sie die Trainingszeiten kurz und bringen Sie Geduld mit.
Die meisten Katzen können sich nur zwischen 5 und 20 Minuten konzentrieren.
Das richtige Timing im Clickertraining
Schnelles Timing ist gefragt: Zwischen dem Befehl, der Reaktion der Katze, dem Klickgeräusch und der Belohnung dürfen nicht mehr als ein bis zwei Sekunden vergehen. Passen Sie auch später beim richtigen Training möglichst den exakten Moment ab, in dem die Katze die gewünschte Handlung ausführt. Tipp: Bewahren Sie die Katzen-Leckerlis griffbereit hinter Ihrem Rücken oder in einer Schüssel auf. So müssen Sie nicht lange suchen und können schneller reagieren.
Zeigen Sie den Belohnungssnack erst, wenn Sie die Katze belohnen wollen, und nicht schon vorher als Lockmittel.
Das richtige Leckerli für Clickertraining
Als Leckerlis eignen sich feste Snacks besser als Cream-Snacks. Kausnacks sind zudem gut portionierbar. Wenn Ihre Katze sonst kein Trockenfutter bekommt, kann auch dieses als Belohnung dienen. Testen Sie verschiedene Leckerlis und Snacks. Finden Sie heraus, welches Ihrer Katze am besten schmeckt. Eine leckere und seltene Belohnung motiviert Ihre Katze besonders.
Auch Katzen können „Sitz“ – so bringen Sie Ihrer Katze in 3 Schritten Tricks bei
War die Konditionierungsphase erfolgreich? Dann ist Ihre Katze bereit, den ersten Trick zu lernen! Beginnen Sie mit einer einfachen Übung wie „Sitz“.
So bringen Sie Ihrer Katze das Kommando bei:
- Setzen Sie sich hin und warten Sie, bis Ihre Katze zu Ihnen kommt. Im Idealfall setzt sich Ihre Katze vor Ihnen hin. Jetzt heißt es: schnell reagieren!
- Passen Sie genau den Moment ab, in dem die Katze sich setzt, geben Sie ihr das passende Kommando, machen Sie das Klickgeräusch und belohnen Sie sie sofort.
- Ihre Katze verknüpft das Verhalten mit dem Kommando und wird durch die Belohnung motiviert, es zu wiederholen. Seien Sie beim Training unbedingt geduldig.
Es kann einige Wochen dauern, bis Ihre Katze versteht, was Sie fordern. Belohnen Sie kleine Fortschritte und fordern Sie von Mal zu Mal mehr.
Das Training soll Mensch und Tier Spaß machen und auf keinen Fall frustrieren! Wenden Sie daher nie Druck oder Gewalt an. Achten Sie gut auf die Reaktionen Ihrer Katze.
Ideen für weitere Tricks sind:
- Männchen,
- High Five,
- drehen,
- hinlegen oder
- durch einen Reifen springen.
Trainingsende: besser zu früh als zu spät
Wie bei jedem Training ist es wichtig, dass Sie Ihre Katze trainieren und nicht umgekehrt. Beenden Sie das Training idealerweise, bevor Ihre Katze die Lust verliert. Anzeichen dafür, dass die Konzentration Ihrer Katze schwindet, sind: Sie fängt an sich zu putzen, schaut in der Gegend herum oder dreht Ihnen den Rücken zu.
Beenden Sie das Training immer positiv. Wiederholen Sie beispielsweise einen einfachen Trick. So bleiben Ihre Katze und auch Sie motiviert bei der Sache.
Ungünstig: Clickertraining mit mehreren Katzen
Trainieren Sie nicht mit mehreren Katzen gleichzeitig. Das Clickertraining funktioniert am besten, wenn die Katze alleine in einem Raum mit Ihnen ist. Andere Katzen lenken ab und irritieren. Verwenden Sie beim Training idealerweise verschiedene Clicker mit unterschiedlichen Tönen für jede Katze. So belohnen Sie immer nur die Katze, die gerade trainiert wird.
Mit Clickertraining Ihre Katze erziehen
Clickertraining eignet sich nicht nur für beeindruckende Tricks, sondern auch, um Ihre Katze zu erziehen. So lernt Ihre Katze
- in die Transportbox zu gehen,
- eine Katzenklappe zu benutzen,
- hochgehoben zu werden,
- nicht mehr an Möbeln zu kratzen.
Beim Clickertraining geht es ausschließlich um positive Impulse. Erziehen Sie Ihre Katze, indem Sie positives Verhalten belohnen und unerwünschtes ignorieren. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das alternative Verhalten zu bestärken. Beispiel: Wenn Ihre Katze am Sofa kratzt, führen Sie sie sanft zu ihrem Kratzbaum. Belohnen Sie Ihre Katze, wenn sie dort kratzt. So lernt sie, dass das Kratzen am Kratzbaum erwünscht ist.
Meine Katze hat keine Lust – und jetzt?
Nicht jede Katze ist am Clickertraining interessiert. Wenn Ihre Katze also gar kein Interesse zeigt, werden Sie sie leider nicht überzeugen können. Wenn es lediglich an der Motivation mangelt, haben wir ein paar Tipps für Sie:
- Leckerlis: Testen Sie verschiedene Leckerlis. Am besten klappt das Training mit den Lieblingsleckerlis Ihrer Katze. Bieten Sie der Katze nur beim Training Trockenfutter oder Leckerlis an und ansonsten nicht. Hat sie beispielsweise Trockenfutter frei verfügbar in einem Napf, wird sie sich nicht anstrengen und hat keine Motivation für das Training.
- Zeit: Trainieren Sie nicht unmittelbar vor oder nach der Fütterungszeit. Vorher ist die Katze zu hungrig, um sich zu konzentrieren, und danach hat sie schlichtweg keinen Hunger mehr.
- Geduld: Belohnen Sie jeden kleinen Fortschritt. Geben Sie Ihrer Katze beispielsweise schon ein Leckerli, wenn sie an Ihrer Hand schnuppert oder auf Sie zukommt. Anfangs wird es etwas dauern, bis Ihre Katze das Training versteht.
- Ablenkung: Katzen lassen sich oft leicht ablenken. Schließen Sie also beispielsweise die Fenster und achten Sie darauf, dass keine anderen Menschen oder Tiere im Raum sind.