Giardien bei Katzen – ein häufiges Problem bei Freigängerkatzen

So erkennen Sie Giardien und schützen Ihre Katze vor den Folgen des tückischen Befalls

Giardien sind winzige Parasiten, die den Dünndarm von Katzen befallen. Oft verläuft eine Infektion zwar symptomlos, sie kann aber auch schwere Beschwerden des Magen-Darm-Trakts auslösen. Woran Sie Giardien bei Ihrer Katze erkennen, wie Sie vorbeugen und warum Sie auch sich und Ihre Familie schützen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was sind Giardien bei Katzen?

Giardien sind eine Gattung von winzigen und sehr hartnäckigen Dünndarm-Parasiten. Sie können eine sogenannte Giardose auslösen. Die Gattung dieser Einzeller kommt bei vielen Tierarten vor und umfasst 41 Arten. Die Katzen befallende Art wird als Giardia cati bezeichnet. Diese Erreger heften sich an der Darminnenwand an und lösen dort Beschwerden und Entzündungen aus.

Giardia-Einzeller können eine Schutzhülle bilden, die sogenannte Zyste, und so einige Wochen oder sogar Monate außerhalb des Körpers überleben. Daher ist es wichtig, auf sorgfältige Hygiene zu achten, damit die Katze sich nicht immer wieder neu ansteckt.

Giardien – so können Katzen sich damit infizieren

Die Gefahr für Kitten und Katzen, sich mit Giardien zu infizieren, ist relativ groß, wenn sie auch nach draußen ins Revier gehen. Infiziertes Wasser oder Trinkwasser sowie der Kontakt zu bereits infizierten Tieren kann zu einer Erkrankung führen. Auch Hunde sind sehr oft von Giardien befallen. Spielt eine Katze dann etwa auf einer Hundewiese, kann sie sich dort mit Giardien infizieren.

Reine Wohnungskatzen sind dagegen kaum gefährdet. Die Wahrscheinlichkeit, mit den Parasiten in Kontakt zu kommen, ist sehr gering. Ausgeschlossen ist es allerdings nicht, da auch Fliegen die Überträger von Giardien sein können.

So erkennen Sie Giardien bei Ihrer Katze

Giardien sind mit dem bloßem Auge nicht zu erkennen. Ob Ihre Katze von Giardien befallen ist, kann mit letzter Sicherheit nur der Tierarzt feststellen. Oft ist ein Befall aber an typischen Symptomen erkennbar. Bemerkbar macht sich ein Giardienbefall oft durch einen starken Gewichtsverlust. Erwachsene Katzen mit einem gesunden Immunsystem entwickeln bei einer Infektion meist gar keine oder nur sehr schwache Symptome. Kitten sowie alte und geschwächte Katzen zeigen dagegen bei Befall schnell Symptome und leiden darunter.

 

Diese Symptome können bei einer Erkrankung durch Giardien auftreten:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit und Abmagerung
  • Müdigkeit oder Lethargie
  • Dehydrierung
  • Glanzloses, struppiges Fell

 

Kann man Katzen vor Giardien schützen?

Freigänger-Katze

Eine Freigänger-Katze können Sie nicht wirklich davor schützen, irgendwo Giardien aufzuschnappen. Bei Wohnungskatzen können Sie dagegen das ein oder andere tun:

  • Katzenklo sofort reinigen, damit sich andere Katzen nicht anstecken
  • Umgebung reinigen (Dampfreiniger und Textilien waschen, Näpfe reinigen)
  • Fell reinigen
  • Futter im Sommer vor Fliegen schützen

Nicht vergessen: Waschen Sie immer sorgfältig Ihre Hände, wenn Sie mit Ihrer Katze oder ihrem Zubehör Kontakt hatten.

So behandeln Sie Ihre Katze bei Giardien erfolgreich

Ohne Behandlung halten die Beschwerden oft lange an, und Kitten sowie ältere, von Krankheiten geschwächte Katzen leiden dann sehr stark darunter.

Ein akuter Giardien-Befall kann ohne Behandlung oft chronisch verlaufen - mit dauerhaften Beschwerden.

 

Gehen Sie immer zum Tierarzt, wenn Sie eine Infektion mit Giardien bei Ihrer Katze vermuten.

 

Wahrscheinlich wird der Tierarzt Sie bitten, Stuhlproben Ihrer Katze von mehreren aufeinanderfolgenden Tagen mitzubringen. Ihre Untersuchung gibt Aufschluss, ob Ihre Katze befallen ist.

Sollten Giardien nachgewiesen werden, wird der Tierarzt als Therapie ein spezielles Medikament verschreiben, beispielsweise ein sogenanntes Anthelmintika: ein Medikament zur Entwurmung von Katzen. Wenden Sie es konsequent und nach Vorschrift an, andernfalls werden die Giardien nicht vollständig bekämpft und die Beschwerden beginnen nach kurzer Zeit aufs Neue. ​​Giardien-Zysten sind sehr robust. Da sie von Ihrer Katze mit dem Kot ausgeschieden werden, können sie sich sehr leicht im Haushalt verbreiten und immer wieder zu einer erneuten Infektion führen.

Wichtig zu wissen: Sie können Ihre Katze nicht prophylaktisch mit jeder Wurmkur gegen Giardien behandeln, da nur ein spezieller Wirkstoff dagegen hilft.

So können Sie Ihre Katze zusätzlich unterstützen, wenn sie von Giardien befallen ist

Giardien ernähren sich von den Kohlenhydraten im Futter der Katze. Tipp: Ein kohlenhydratarmes Futter ohne Getreide und mit einem hohen Fleischanteil kann daher unterstützend helfen. Außerdem können Sie Ihre Katze durch weitere Maßnahmen unterstützen:

  • Achten Sie auf genügend Flüssigkeit – damit gleichen Sie einen Verlust durch Erbrechen und Durchfall aus. Trinkt Ihre Katze nicht genügend Wasser, kann ein spezielles Katzengetränk sinnvoll sein.
  • Vitaminpräparate – zur Stärkung der Immunabwehr
  • Hygienemaßnahmen
  • Schonkost – zur schonenden Aktivierung des Darms nach Magen-Darm-Problemen

Baden Sie Ihre Kitten bei Durchfall durch Giardien

Ein Kitten wird in einem Waschbecken mit wenig Wasser gebadet.

Als erfahrener Katzenhalter wissen Sie es wahrscheinlich: Katzen zu baden ist eigentlich nicht empfehlenswert, und die meisten Katzen mögen es überhaupt nicht. Sind Kitten von Giardien befallen, kann es jedoch ausnahmsweise sinnvoll sein, sie vorsichtig zu baden. Bei von Giardien verursachtem Durchfall ist das Fell sonst schnell stark verschmutzt. Durch das fortwährende Lecken bei der Fellpflege stecken sich die Kitten – und eventuell andere Katzen im Haushalt – immer wieder an. Wichtig ist, dass Sie beim Baden behutsam vorgehen: Lassen Sie ein wenig lauwarmes Wasser ins Waschbecken und waschen Sie das verschmutzte Fell vorsichtig mit einem speziellen Katzenshampoo.

Können Katzen Giardien auch auf den Menschen übertragen?

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