Können Katzen weinen?
Alles, was Sie wissen sollten. Denn nicht immer, wenn die Augen tränen, weinen Katzen.
Als Katzenhalter sind Sie sicher: Ihre Katze hat Gefühle wie Angst oder Freude. Doch manchmal fragen Sie sich vielleicht, ob die Tränen in ihren Augen etwas zu bedeuten haben. Sie möchten wissen, ob Katzen weinen können? Die Frage lässt sich nach heutigem Wissen klar beantworten:
Nein, Katzen sind nicht in der Lage zu weinen. Zumindest nicht als Ausdruck ihrer Emotionen.
Auch wenn Katzen Gefühle wie Traurigkeit oder Freude ausdrücken können: Es geschieht nicht durch Tränenfluss wie bei uns Menschen. Nach aktuellem Wissensstand können Katzen nicht weinen, um Trauer oder Schmerz auszudrücken. Schluchzende Katzen begegnen uns nicht, und auch ein stilles Weinen zeigt sich nicht. Bei Katzen dient das Tränen der Augen dem Zweck, diese zu befeuchten und dadurch zu schützen.
Trauer, Wut, Schmerz – Katzen kennen dieselben Emotionen wie wir Menschen
Forscher gehen allerdings davon aus, dass Katzen als Säugetiere die gleichen Basisemotionen wie Menschen erleben können. Denn sie verfügen über die relevanten Hirnregionen, in denen die zugehörigen chemischen Prozesse ablaufen. Zu diesen Grundemotionen zählen unter anderem Angst, Wut, Freude, Ekel, Überraschung und auch Trauer bzw. Traurigkeit. Obwohl Katzen dieselben Emotionen kennen wie auch wir Menschen, haben sie dennoch ihre eigene Art, diese auszudrücken.
- Bei Trauer sind Katzen eher ruhig und ziehen sich zurück. Manche Katzen fressen auch nicht mehr, wenn sie traurig sind. Meist dauert dieses Verhalten ein paar Wochen, manchmal jedoch auch länger.
- Bei Wut oder Schmerzen schreien Katzen laut und fauchen Gegner auch an, beispielsweise im Revierkampf.
- Angst lässt viele Katzen verstummen, sie ziehen sich dann sofort zurück. Manche Katzen beginnen jedoch bei Anspannung auch zu schnurren. Dies dient dann der Beruhigung.
- Auch Freude und Zufriedenheit äußern viele Katzen durch Schnurren.
Tränen in den Augen – aus diesen Gründen sehen Katzen manchmal aus, als weinten sie
Auch wenn Katzen nicht weinen können – Katzenhalter wissen: Manchmal haben ihre Katzen Tränen in den Augen. Was steckt nun dahinter? Im Grunde ist es wie bei uns Menschen: Es gibt viele Gründe, aus denen sich Tränen in den Augen bilden. Auch wir weinen nicht jedes Mal, wenn unsere Augen tränen. Genau wie bei uns Menschen kann es daher bei Katzen eine ganze Reihe von Ursachen haben, dass die Augen tränen. Es sieht dann zwar so aus, als ob die Katze weint, das ist jedoch nicht der Fall.
Aus diesen Gründen haben Katzen manchmal Tränen in den Augen
- Die Katze gähnt und dabei bilden sich Tränen in den Augen.
- Zugluft am Auge
- Entzündung des Auges (z. B. Bindehautentzündung)
- Verletzungen am Auge
- Auge zu lange geputzt und dadurch gereizt
- zur Befeuchtung und somit zur Pflege der Augen
Bei diesen Anzeichen von tränenden Augen sollten Katzenhalter reagieren
Meistens ist es also harmlos, wenn sich Tränen im Katzenauge bilden. Schauen Sie dennoch genau hin. Untersuchen Sie vor allem: Sind es wirklich Tränen, die sich im Auge bilden? Oder steckt etwas anderes dahinter? Tränen sind immer klar. Sie bilden keinen Film und auch keine Kruste und lassen sich leicht abwischen. Beobachten Sie die tränenden Augen genauer, wenn
- die Katze sich ständig die Augen putzt oder häufig darüber streicht,
- der Ausfluss nicht klar ist, sondern trüb, gelb, braun oder weiß, denn dies deutet auf eine Augenentzündung hin,
- verklebtes Fell ums Auge sichtbar ist,
- die Augen geschwollenen sind,
- die Augen zittern,
- die Bindehäute gerötet sind,
- Augenverletzungen sichtbar sind, was bei Revierkämpfen oder beim Streifen im Gelände passieren kann.
In diesen Fällen sollten Sie besser mit Ihrer Katze zum Tierarzt gehen. Denn eine verschleppte Augenerkrankung kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Katze erblindet.
Dunkle Streifen unter den Katzenaugen bedeuten nicht, dass die Katze weint
Einigen Katzen sieht man an, dass die Augen oft mit Tränen gefüllt sind: Unter ihren Augen bilden sich im Laufe der Zeit dunkle, leicht feuchte Tränenspuren. Besonders ältere Katzen können tränende Augen entwickeln, auch wenn der Tierarzt keine Erkrankung als Ursache feststellt. Viele Katzen haben aber auch von Natur aus kleine dunkle Streifen unter den Augen. Bei ihnen sieht es dann zwar so aus, als würden sie weinen, es handelt sich aber nur um eine entsprechende Fellzeichnung.
Fazit: Katzen weinen nicht aus Trauer oder ähnlichen Emotionen. Wenn Katzen Tränen in den Augen haben, hat dies andere Gründe. Ein Grund zur Sorge sind tränende Augen nur dann, wenn die Katze Schmerzen hat oder das Auge entzündet zu sein scheint. Bei andauernden Symptomen sollten Sie die Katze einem Tierarzt vorstellen.