Wann sollte ich meine Katze füttern – spielt die Uhrzeit eine Rolle?
Wie und wann Sie Ihre Katze füttern können, um Betteln und zu lange Futterpausen zu vermeiden
Ihre Katze streicht um Ihre Beine, schnurrt dabei laut und läuft immer wieder zum Fressnapf, um dann mit riesigen Augen zu Ihnen zu schauen, als wollte sie sagen: „Ich habe so großen Hunger! Wenn ich in den nächsten 10 Minuten nichts bekomme, werde ich ganz sicher verhungern.“ Katzen sind hervorragend darin, uns glauben zu lassen, dass sie in den letzten Tagen, wenn nicht sogar Wochen nichts zu fressen bekommen haben – auch, wenn die letzte Mahlzeit vielleicht gerade einmal 20 Minuten zurückliegt.
Wie soll man da einschätzen können, wann der Stubentiger gefüttert werden sollte? In diesem Artikel erfahren Sie, ob es eine perfekte Uhrzeit dafür gibt und wann Sie Ihre Katze füttern sollten.
Füttern Sie Ihre Katze so nah an der Natur wie möglich
Das Fressverhalten von Katzen ist sehr instinktiv. In freier Wildbahn jagen Katzen über den Tag verteilt etwa 20 kleinere Beutetiere, wie zum Beispiel Mäuse. Diese werden dann nach und nach verspeist.
Denn eines sollten Sie über Ihre Katze wissen: Katzen fressen, bis sie keinen Appetit mehr haben. Und nicht unbedingt so lange, bis sie komplett satt sind. Das bedeutet aber auch, dass sie schneller wieder Hunger haben. Wildkatzen nehmen nach Möglichkeit immer wieder eine Mahlzeit zu sich, da nicht absehbar ist, wann sie wieder eine Maus oder Ähnliches fangen. Wenn Ihre Katze also bereits 30 Minuten nach dem Fressen wieder bettelt, ist es wahrscheinlich, dass sie gar keinen Hunger mehr hat, sondern dass sich ihr Instinkt meldet.
Diesen Instinkt können Sie nicht ändern, aber Sie können damit einen guten Umgang finden. Um zu verhindern, ständig Ihrer bettelnden Katze widerstehen zu müssen, sollten Sie diese nach Möglichkeit mehrfach täglich füttern. Am besten morgens, nachmittags und ein weiteres Mal abends. Das macht die Pausen zwischen den Mahlzeiten für Ihre Katze überbrückbar.
Tipp: Sind Sie morgens (besonders am Wochenende, wenn man ausschlafen könnte) schon mal in den „Genuss” gekommen, von Ihrer Katze geweckt worden zu sein, weil der Napf leer ist? Dann können Sie versuchen, Ihre Katze direkt vor dem Schlafengehen noch einmal zu füttern. Das verkürzt die Pause bis zum Frühstück und lässt Sie länger schlafen.
Ad libitum – Instinkt-freundliches Füttern für Katzen
Die Ad-libitum-Füttermethode steht für „nach Belieben” und bedeutet, dass der Katze ihr Futter zur freien Verfügung stehen sollte. Das bringt den Vorteil, dass Sie länger unterwegs sein können und Ihre Katze frei entscheiden kann, wann sie frisst – sie kann sich also ganz nach ihrem Instinkt verhalten.
Wichtig: Die Methode ist allerdings nicht für alle Katzen geeignet. Bei manchen Katzen ist die Gefahr hoch, dass sie sehr schnell den Fressnapf leeren und dann wiederum eine lange Zeit bis zur nächsten Mahlzeit überbrücken müssen. Dies geht gegen ihren Instinkt und kann dafür sorgen, dass Sie eine jammernde und bettelnde Katze vorfinden. Wenn Sie die Ad-libitum-Methode trotzdem ausprobieren wollen, können Sie mit Ihrer Katze trainieren, sich die Futtermenge einzuteilen, sodass sowohl Ihre Katze als auch Sie glücklich mit der längeren Pause sind. Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, dass Nassfutter (gerade im Sommer) schnell unappetitlich wird und ausgetauscht werden sollte.
Manche Katzenhalter neigen dann häufig dazu, den Napf außerplanmäßig wieder aufzufüllen. Das freut Ihre Katze zwar erst mal, sorgt aber langfristig für Übergewicht. Trotzdem sollten Sie Ihrer Katze immer auch Nassfutter zur Verfügung zu stellen. Katzen trinken wenig Wasser und nehmen Flüssigkeiten gerne auch über gesundes Nassfutter zu sich. Es ist also ratsam, morgens und abends Nassfutter zu füttern und die Mittagsportion einfach mit Trockenfutter und der Ad-libitum-Methode zu überbrücken.
Fazit: Die Ad-libitum-Füttermethode kann Ihrer Katze sehr viel Freiheit geben und lässt ihr die Möglichkeit, sich so zu verhalten, wie sie es ursprünglich kennt. Es kann für den Anfang aber notwendig werden, diese Variante des Fütterns mit Ihrer Katze zu trainieren.
Wie häufig sollten Sie Kitten füttern?
Katzenbabys haben spezielle Anforderungen an Pflege, die Erziehung und den Umgang, auch beim Füttern. Bis Katzen ausgewachsen sind (ungefähr bis zu einem Alter von 6 Monaten) benötigen sie fünfmal am Tag Futter. Informieren Sie sich genau, wie viel Kittenfutter das Kätzchen braucht, und füttern Sie unbedingt mehrmals am Tag kleine Portionen – heranwachsende Katzen vertragen große Mahlzeiten noch nicht gut.
Aber: Die genaue Menge, die Ihr Kitten und auch später Ihre ausgewachsene Katze benötigt, kann sehr unterschiedlich sein, abhängig von Rasse und Lebensumständen. Mehr Informationen kann Ihnen ein Tierarzt geben.
Wohnungskatzen vs. Freigänger – die Unterschiede beim Füttern kennen
Die Menge an Futter, die Ihre Katze braucht, hängt auch stark von ihrem Aktivitätslevel ab.
- Bei Wohnungskatzen ist der Kalorienbedarf oft geringer. Füttern Sie deshalb kleinere Portionen oder Futter für Katzen mit geringem Aktivitätslevel.
- Wenn Ihre Katze bettelt, ist das häufig ein Zeichen von Langeweile oder des Wunsches nach sozialer Interaktion, dem Sie mit Clickertraining oder Kuscheln nachkommen können.
- Freigänger sind viel draußen unterwegs, erkunden die Umgebung oder sind aktiv. Sie haben deshalb einen deutlich höheren Kalorienbedarf. Freigänger benötigen zwar auch dreimal täglich Futter, allerdings etwas größere Portionen.
Für welche Uhrzeiten und Methoden Sie sich auch entscheiden, machen Sie aus der Fütterung eine angenehme Routine. Füttern Sie nach Möglichkeit immer zur gleichen Uhrzeit, damit sich Ihre Katze daran gewöhnen kann und sich ein Gefühl von Sicherheit einstellt. Das macht Ihre Katze nicht nur glücklich, sondern reduziert auch Verdauungs- und Verhaltensprobleme.