Erkennen Katzen ihre Besitzer?

Wie Katzen uns wahrnehmen und woran sie ihre Menschen erkennen

Ihre Katze ist für Sie wahrscheinlich etwas ganz Besonderes. Aber wie ist es andersherum: Erkennen Katzen ihre Halter überhaupt und können sie sie von anderen Menschen unterscheiden? Wir können oft nur schwer einschätzen, was Katzen fühlen. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, ob Katzen Menschen erkennen und wie sich die Beziehung zu ihnen verbessern lässt.

Ihre Katze bedeutet Ihnen sehr viel? Das teilen Sie mit den meisten Katzenhaltern. Menschen bauen zu ihren Haustieren gewöhnlich eine enge emotionale Beziehung auf und sorgen für ihr Wohlergehen. Sie freuen sich, Ihre Katze um sich zu haben, kennen ihren Charakter und würden sie jederzeit unter einer großen Zahl anderer Katzen erkennen. Haben Sie nacheinander oder gleichzeitig mehrere Katzen, so können Sie sie problemlos auseinanderhalten. Katzen sind für uns Individuen mit besonderen Eigenschaften.

Vielleicht interessiert es deshalb so viele Menschen, ob Katzen umgekehrt auch Menschen erkennen und auseinanderhalten können. Katzen zeigen ihre Gefühle anders als beispielsweise Hunde. Nicht immer verstehen wir die Katzensprache. Viele Menschen finden sogar, dass Katzen unergründlich sind und sie nie wissen, was diese denken oder empfinden.

Die Erfahrung vieler Katzenhalter zeigt: Katzen erkennen ihre Besitzer

Viele Katzenhalter sind sich andererseits ganz sicher: Ihre Katze kennt sie ganz genau. Dass es Katzen nicht einerlei ist, welche Menschen mit ihnen zusammen im Haushalt leben, zeigt sich besonders deutlich, wenn Sie im Urlaub sind und jemand anders sich um Ihre Katze kümmert. Manche Katzen reagieren darauf, indem sie sich verstecken und auch durch Rufen nicht anlocken lassen. Es kann sogar vorkommen, dass Katzen während des Urlaubs der Halter schlecht fressen und unsauber werden. Das sind eindeutige Anzeichen, dass die neuen Menschen Stress auslösen. Kehren die Katzenhalter zurück, kommt mit ihnen auch die Normalität wieder. Dies zeigt: Katzen erkennen ihre Menschen sehr genau und wissen, wer sich da gerade um sie kümmert.

Eine Katze streicht um die Beine einer Person, die sich herab beugt und sie krault.

Das Beispiel des Löwen Christian zeigt: Katzen erkennen ihre Besitzer

Die bewegende Geschichte des Löwen Christian stammt eigentlich schon aus den 1970er-Jahren. Zwei Australier kauften damals im Londoner Kaufhaus Harrods ein Löwenbaby. Sie zogen es bei sich zu Hause auf, bis der Löwe ungefähr ein Jahr alt war und zu groß dafür wurde. Er wurde dann in einem Wildpark in Kenia ausgewildert. Ein Jahr später besuchten die beiden Australier den Wildpark. Das Video von Christian, der seine ehemaligen Halter überschwänglich begrüßt, ging um die Welt und zeigt: Löwen erinnern sich an einzelne Menschen.

Hier ist ein kurzes Video über den Löwen Christian:

www.youtube.com/watch

Katzen haben auch in der Familie ihre Lieblingsmenschen

Auch innerhalb ihres Haushalts verhalten sich Katzen unterschiedlich gegenüber den jeweiligen Familienmitgliedern. Zu ihr haben sie das größte Vertrauen, legen sich auf ihren Schoß und folgen ihr durchs Haus. Andere Familienmitglieder müssen sich das Vertrauen der Katze erst regelrecht erwerben. Wie auch immer diese Vorlieben entstehen – sie zeigen deutlich, dass Katzen sehr genau zwischen unterschiedlichen Personen unterscheiden können. Dabei spielen wahrscheinlich die Stimme und der Geruch eine große Rolle, während das Aussehen weniger entscheidend ist. Wissenschaftler haben dazu verschiedene Versuche durchgeführt und sind zu eindeutigen Ergebnissen gekommen.

 

In der Regel bauen Katzen zu der Person, die am häufigsten füttert, die stärkste Bindung auf.

Katzen nehmen ihre Umwelt differenziert wahr und erkennen ihre Besitzer

Um genauer zu erforschen, wie Katzen ihre Umwelt wahrnehmen, führen Wissenschaftler spannende Untersuchungen durch. Die folgenden drei Beispiele bestätigen, was viele Katzenhalter schon ahnten: Katzen können Menschen an ihren Stimmen erkennen, haben ein Gedächtnis für Dinge und Orte und erkennen nicht nur Menschen, sondern sogar ihre Emotionen und Stimmungen.

 

Katzen erkennen ihre Besitzer – auch noch nach langer Zeit. 

Katzen können Stimmen auseinanderhalten

Die beiden japanischen Wissenschaftlerinnen Atsuko Saito und Kazutaka Shinozuka untersuchten in einer 2013 erschienenen Studie, ob Katzen die Stimmen ihrer Halter erkennen. Sie spielten den Tieren dazu Aufnahmen von verschiedenen Stimmen vor. Das Ergebnis: Die Katzen konnten die Stimmen auseinanderhalten und reagierten deutlich auf die Stimmen ihrer Halter.

 

Katzen haben ein Gedächtnis

Genau wie andere Säugetiere haben Katzen ein Gedächtnis und erinnern sich an Dinge, die sie in der Vergangenheit gelernt haben. Kazuo Fujita untersuchte ihr Gedächtnis mit Kollegen und stellte fest: Katzen erinnern sich an Sachverhalte („Was?“) und Orte („Wo?”). 

 

Katzen erkennen die Emotionen von Menschen

Für Tiere oder Menschen, die in Gruppen leben, ist es wichtig, dass sie die Emotionen anderer Gruppenmitglieder erkennen. Marcello Siniscalchi untersuchte mit Kollegen, ob Katzen Emotionen erkennen und verstehen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Katzen Laute und visuelle Signale erkennen und ihr Verhalten an die Emotionen ihrer Menschen anpassen.

So sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze sich positiv an Sie erinnert

Eine Katze sträubt sich, von einer Frau hochgehoben zu werden.

Möchten Sie ein besseres Verhältnis zu einer Katze aufbauen, hat dies nur Aussicht auf Erfolg, wenn Sie ohne Zwang arbeiten. Halten Sie eine Katze auf keinen Fall gegen ihren Willen fest, um sie zu streicheln. Katzen sind sehr freiheitsliebend und möchten alles aus freien Stücken tun. Mit ein bisschen Geduld kann es aber gelingen, das Vertrauen einer Katze zu erlangen. Am besten klappt es, wenn Sie sich ruhig und unaufgeregt verhalten und die Katze locken. Ein kleiner Snack wirkt oft Wunder. Ganz wichtig: Lassen Sie die Katze selbst bestimmen, wie lange sie bei Ihnen ist. Denn dann erinnert sie sich positiv an dieses Erlebnis und beim nächsten Mal klappt es schon besser.

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