Es summt und brummt wieder auf den Balkonen und in den Gärten, denn Sommerzeit heißt auch Insektenzeit. Neugierige Katzen versuchen gerne herumschwirrende Bienen und Wespen zu fangen. Ein Bienen- oder Wespenstich ist deshalb auch bei Katzen nicht selten. Lesen Sie im Artikel alles über den Schutz Ihrer Katze vor Wespen und Bienen sowie die Erste Hilfe bei einem Stich.
Warum werden Katzen von Wespen gestochen?
Die Welt der Insekten ist für Katzen überaus spannend. Gerade im Sommer schwirren die unterschiedlichsten Insekten durch die Luft – ein aufregendes Spektakel für viele Katzen, denn sie jagen und schnappen die fliegenden Tierchen liebend gern. Für allzu neugierige Katzen kann das Spiel jedoch auch mal schmerzhaft enden. Befinden sich Bienen und Wespen unter der gejagten Beute, dann stechen sie zu, sobald sie sich bedroht fühlen. Bienen sind ständig auf der Suche nach Nektar und widmen sich ihrer Arbeit sehr konzentriert. Sind Katzen auf blumigen Wiesen oder Beeten unterwegs, dann erkennen die fleißigen Bienchen die Katze meist zu spät und schon steckt der Stachel in der Katzenpfote.
Wespen sind da schon etwas aufdringlicher. Sie bauen ihre Nester gerne in Dachstühlen, Bäumen und Hecken, aber auch Erdhöhlen. Befindet sich ein Nest in Ihrer Nähe, dann besteht auch eine größere Gefahr für Ihre Katze, gestochen zu werden. Wespen summen durch Gärten, aber auch durch geöffnete Fenster und freuen sich sehr über gedeckte Tische voll Kuchen oder Grillfleisch. Sie reagieren auf Bedrohungen aggressiver, denn sie verlieren im Gegensatz zu Bienen durch einen Stich nicht ihr Leben. Besonders für Freigänger besteht so ein Risiko für Bienen- und Wespenstiche, doch auch Stubentiger können gestochen werden.
So erkennen Sie einen Wespenstich bei Ihrer Katze
Werden Katzen von Bienen oder Wespen gestochen, dann schreien sie meist auf, denn ein Stich ist häufig schmerzhaft. Wenn Katzen Schmerzen haben, dann ist das für Katzenhalter oft nicht direkt erkennbar. Um sich vor Fressfeinden zu schützen, zeigen sie ihre Schmerzen nur bedingt – das liegt in ihrer Natur. Wenn Sie aber einen Bienen- oder Wespenstich vermuten, dann können Sie auf folgende Verhaltensweisen und Symptome Ihrer Katze achten:
- Ist Ihre Katze unruhig, rennt hektisch davon oder versteckt sich?
- Leckt Ihre Katze auffällig die betroffene Stelle?
- Können Sie einen Stachel an der betroffenen Stelle erkennen – ein Indiz für einen Bienenstich?
- Finden Sie kein totes Insekt in der Nähe Ihrer Katze, deutet dies auf einen Wespenstich hin.
- Schwillt die betroffene Stelle an?
Ein Bienen- oder Wespenstich ist nicht zu unterschätzen. Beobachten Sie Ihre Katze beim Verdacht auf einen Stich genau.
Wann ist ein Wespenstich für Katzen gefährlich?
Bienen- und Wespenstiche sind für Katzen sehr unangenehm, doch in den meisten Fällen nicht gefährlich. Eine akute Bedrohung besteht jedoch, wenn das Tier im Mund- oder Rachenbereich, am Hals oder Auge gestochen wird. In diesem Fall sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Kommt es zu Schwellungen im Bereich der Atemwege, dann kann das zu Atemnot und im Ernstfall zum Ersticken führen. Neigt Ihre Katze zu allergischen Reaktionen bei Insektenstichen, dann können auch Bienen- und Wespenstiche lebensgefährlich werden.
Allergische Reaktion bei Wespenstichen bei der Katze erkennen und richtig handeln
Die Anzeichen einer allergischen Reaktion auf einen Bienen- oder Wespenstich treten in der Regel direkt nach dem Stich auf. Die Stärke einer Allergie kann bei Katzen variieren und so auch die Symptome. Folgende Symptome sind mögliche Anzeichen einer allergischen Reaktion:
- Atembeschwerden und Atemnot
- Kreislaufbeschwerden wie Schwindel und Schwäche
- Auffällig starke Schwellungen, auch um die Einstichstelle herum
- Bläschen im Bereich der Einstichstelle
Treten diese Symptome bei Ihrer Katze auf, dann müssen Sie schnell handeln. Wärmen Sie Ihre Katze zum Beispiel mit einer Decke, stellen Sie sie ruhig und legen Sie sie auf ein Kissen oder in ihr Katzenbett. Die Atemwege müssen Sie möglichst freihalten. Suchen Sie dann schnellstmöglich einen Tierarzt auf. Neigt Ihre Katze zu allergischen Reaktionen bei Stichen, dann kann der Tierarzt ein prophylaktisches Medikament verschreiben, das Sie beim nächsten Mal schnell selbst verabreichen können.
So helfen Sie Ihrer Katze bei einem Wespenstich
Auch wenn Ihre Katze keine allergische Reaktion zeigt, ist es trotzdem wichtig, schnell zu reagieren und die Symptome zu mildern. Ihre Katze reagiert nach einem Stich möglicherweise panisch und lässt sich nicht mehr anfassen. Zu zweit können Sie Ihre Katze besser behandeln – kümmern Sie sich deshalb schnell um einen Helfer. Damit Sie Ihrer Katze schnell helfen können, haben wir eine Erste-Hilfe-Anleitung für Sie zusammengestellt:
- Überprüfen Sie die Einstichstelle: Im Falle eines Bienenstiches steckt der Stachel eventuell noch in der Haut. Entfernen Sie den Stachel zügig, aber sehr vorsichtig mit einer Pinzette. Je schneller der Stachel gezogen wird, desto weniger Gift gelangt in den Katzenkörper.
- Kühlen Sie die Schwellungen: Mit einem kalten und nassen Handtuch oder einem Kühl-Akku, der in ein Tuch gewickelt ist, kühlen Sie die betroffene Stelle. Kühlende Salben lindern zusätzlich die Schwellung, den Schmerz sowie den Juckreiz. Schauen Sie in Ihrer eigenen Hausapotheke nach – z. B. hilft Fenistil auch bei Katzen. Tragen Sie dieses dünn auf die Schwellung auf.
- Entzündungen vorbeugen: Katzen dürfen die Wunde nicht aufkratzen oder aufbeißen, denn so entzündet sich der Stich. Ein Schutzkragen ist für Katzen zwar äußerst lästig, doch schützt sie gegebenenfalls vor einer starken Entzündung.
- Im Zweifel den Tierarzt aufsuchen: Kommt Ihnen die Reaktion Ihrer Katze nach einem Bienen- oder Wespenstich nicht geheuer vor, dann gehen Sie im Zweifel immer zum Tierarzt.
Wespenstichen bei Katzen vorbeugen
Sie können das Risiko von Bienen- oder Wespenstichen nicht vollständig ausschließen. Katzen haben ihren eigenen Kopf und entscheiden selbst, ob sie Insekten jagen oder nicht. Sie können das Umfeld Ihrer Katze jedoch unattraktiver für Bienen und Wespen gestalten – ohne ihnen zu schaden. Wir haben einige Tipps:
- „Künstliche Wespennester“ sind eine Option, wenn Sie Ihren Balkon katzensicher machen, denn sie halten Wespen fern. Die Insekten erkennen die Attrappe als ein bereits belegtes Revier und ziehen sich zurück.
- Haben Sie stets ein Auge auf den Trink- und Futternapf Ihrer Katze. Decken Sie die Futterschale gegebenenfalls ab, wenn Ihre Katze gerade nicht frisst.
- Achten Sie auf Nester und Erdbauten, wenn Sie Ihren Garten katzensicher machen. Außerdem sind Obstbäume sehr beliebt bei Bienen und Wespen – lassen Sie deshalb kein Fallobst auf dem Boden liegen.
- Entdecken Sie ein Wespennest an Ihrer Fassade oder auf Ihrem Grundstück, dann lassen Sie sich von einem Spezialisten beraten. Bienen und Wespen sind wichtige Tiere und stehen unter Naturschutz. Das eigenmächtige Entfernen oder Umsiedeln von Nestern ist somit strengstens verboten.
Die meisten Katzen toben ihr Leben lang über Wiesen, jagen Insekten und sonnen sich auf Gartenstühlen. Oft passiert nichts und die Abenteurer kommen unversehrt zurück. Hat Ihre Katze doch mal Pech und einen Insektenstich abbekommen, dann wissen Sie jetzt, worauf es ankommt.