Wenn die Familie um ein vierbeiniges Mitglied erweitert werden soll, muss meistens folgende Frage beantwortet werden: Lieber ein Hund oder eine Katze? Welches Tier passt zu mir, zu uns, zum eigenen Leben? Nur die Sympathie für die eine oder andere Tierart reicht meist nicht aus. Hier erfahren Sie, was das Leben mit unseren liebsten Fellnasen ausmacht, was auf Sie zukommt und warum nur die Vorliebe für die eine oder andere Tierart allein ein schlechter Ratgeber ist. Testen Sie mithilfe der Checkliste am Ende, welches Haustier besser zu Ihnen passt.
Katzen sind besonders reinliche und pflegeleichte Tiere
Viele Katzenbesitzer schwärmen von der Selbstständigkeit und Reinlichkeit ihrer Tiere und berichten, wie pflegeleicht die vierbeinigen Fellnasen sind. Der Tagesrhythmus von Katzen lässt sich vor allem an berufstätige Katzenhalter optimal anpassen, denn Katzen brauchen nicht ständig Aufmerksamkeit. Sie suchen sich auch gerne eigenständig Beschäftigungen und sind daher eher selbstständig. Allerdings kommt es beim Faktor Selbstständigkeit wie bei vielen anderen Tieren auf die Rasse der Katze an. Die Frage nach der passenden Rasse, die zu Ihnen passt, sollte daher frühzeitig gestellt werden. Freigänger-Katzen genügt ein freier Zugang nach draußen, um sich dort stundenlang zu beschäftigen. Sie spielen aber auch gerne drinnen, zum Beispiel mit selbst gemachtem Katzenspielzeug, das Sie individuell gestalten können. Trotzdem freuen sich Katzen, wenn das Haus sich wieder mit Leben füllt und ihre liebsten Spielkameraden ihnen Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Denn sie lieben es zu schmusen und zu spielen und sind daher besonders geeignete Haustiere für einen Haushalt mit Kindern. Wenn Sie eine Katze in Ihre Familie aufnehmen, haben Sie ein langfristiges Familienmitglied gewonnen. Denn vor allem im Vergleich zu großen Hunden werden Katzen fast doppelt so alt.
Hunde sind echte Rudeltiere
Mit einem Hund im Haus ist immer für eine lebhafte Stimmung gesorgt. Die Vierbeiner sind eben echte Rudeltiere und leben sich in ihrer neuen Familie meist schnell ein. Einmal im Rudel angekommen, suchen sie viel Nähe und Aufmerksamkeit bei ihren Menschen und geben mindestens genauso viel an sie wieder zurück. Ähnlich wie bei der Katze kommt es mit Blick auf den Charakter und das Verhalten auch bei Hunden auf die Rasse an, trotzdem kann man Hunde gut erziehen. Sie lassen sich schnell darauf ein, nach den Regeln ihrer Menschen zu leben. Das macht die Erziehung der Hunde deutlich unkomplizierter. Auch sonst sind Hunde sehr treue Tiere, die sich auf ihr Umfeld einlassen und mit ihren Haltern gerne kooperieren. Zusätzlich kommen sie gerne mit auf ausgiebige Spaziergänge und fühlen sich meist überall wohl, wo man gerne mit ihnen spielt und Zeit verbringt. Sie begleiten ihre Menschenfamilie also auch außerhalb der heimischen vier Wände gerne und entdecken zusammen mit ihnen die Welt.
Was Sie unbedingt beachten sollten:
Zeit:
- Katzen beschäftigen sich tagsüber auch gerne mal selbst.
- Hunde müssen durch ihre Halter beschäftigt werden.
Begleitung:
- Eine Katze bleibt am liebsten im ihr bekannten Revier
- Ein Hund begleitet Sie in Ihrem Alltag, auch wenn es auf Reisen geht.
Spazieren:
- Katzen bleiben bei schlechtem Wetter und Regen lieber drin und kuscheln sich zu Hause ein.
- Mit einem Hund müssen Sie bei Wind und Wetter mehrmals am Tag aus dem Haus.
Katzen hält man am besten zu mehreren
Die Fellnasen haben ihren eigenen Kopf und leben nach ihrem individuellen Rhythmus. Da dieser nicht immer mit ihrer Menschenfamilie übereinstimmt, kann es gut sein, dass die Katze gerade noch auf einer ausgiebigen Entdeckertour durch die Nachbarschaft oder bei einem ausgiebigen Mittagsschlaf ist, während alle zu Hause sind und gerne Zeit mit ihr verbringen würden. Katzen sind eben sehr unabhängig und nicht jederzeit bereit, ihrer Familie Aufmerksamkeit zu schenken.
Auch wenn Katzen tagsüber gerne alleine bleiben, brauchen sie jeden Tag Beschäftigung und gemeinsame Zeit zum Spielen. Gerade reine Wohnungskatzen freuen sich, wenn sie nicht alleine gehalten werden und einen Artgenossen haben, mit dem sie zusammen spielen und die Welt entdecken können. Gibt es keinen Artgenossen zum Toben, sollte der Halter die gemeinsame Spielzeit auf jeden Fall übernehmen.
Katzen lieben ihr gewohntes Umfeld. Hier kennen sie sich aus und leben in ihrem eigenen Revier. Aus diesem lassen sie sich nur ungern herausnehmen. Wenn die Familie also in den Urlaub fährt, ist es meistens nicht möglich, die Katze in die Ferien mitzunehmen.
Neben den Mehrkosten für eine Betreuung während des Urlaubes kommen bei Freigängerkatzen noch diverse Kosten für einen umfassenden Gesundheitsschutz dazu. Jede Freigängerkatze sollte nicht nur kastriert werden, sondern braucht zusätzlich regelmäßige Impfungen und Kuren beim Tierarzt.
Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal.
Schriftsteller Kurt Tucholsky
Hunde müssen regelmäßig ausgeführt werden
Hunde brauchen die gemeinsame Beschäftigung, ob beim Spielen oder einfach zwischendurch. Nicht nur, um ausreichend Bewegung zu bekommen, sondern auch, um ihr Geschäft zu erledigen, sollten sie dreimal am Tag nach draußen gehen. Das über den Tag verteilte regelmäßige Ausführen ist allerdings nicht mit jedem Berufsalltag vereinbar, daher müssen Sie vor einer Anschaffung gut überlegen, ob Sie genügend Zeit für das neue Familienmitglied bereitstellen können oder der Hund am Arbeitsplatz willkommen ist.
Damit der Hund seine Familie problemlos und sicher im Alltag begleiten kann, muss er auf Sie hören. Um Kommandos richtig zu lernen, müssen diese schon ab dem Welpenalter regelmäßig geübt werden. Dabei kann das Besuchen einer Welpenschule helfen. Um auch den Geist ausgewachsener Hunde fit zu halten, sollten diese auch nach Beendigung der Welpenschule zu Hause regelmäßige Lerneinheiten absolvieren. Gerade unerfahrene Hundebesitzer bekommen dabei in der Hundeschule tolle Unterstützung und können gemeinsam mit Ihrem Hund lernen. Das sind zusätzliche Kosten, die bei der Wahl eines Hundes auf jeden Fall bedacht werden sollten. Zusätzlich fällt für jeden Hund in Deutschland eine feste Hundesteuer von ca. 150 Euro im Jahr an.
Was ansonsten noch auf Sie zukommt:
Erziehung:
- Katzen haben ihren eigenen Kopf und machen, was ihnen gerade am liebsten ist.
- Hunde lassen sich erziehen und sie passen sich ihren Haltern an.
Bindung:
- Katzen sind nicht immer auf ihre Menschen fixiert.
- Hunde sind treue Begleiter und Freunde.
Zusätzliche Kosten:
- Freigänger-Katzen müssen kastriert werden.
- Die meisten Hunde sollten eine Welpen- und/oder Hundeschule besuchen.
Nehmen Sie diese Checkliste als Entscheidungshilfe
Die Entscheidung, ob es ein Hund oder eine Katze sein soll, ist meist sehr schwierig. Die Tiere brauchen unterschiedlich viel Zeit und Aufmerksamkeit, wenn man ihnen gerecht werden möchte. Um eine so langfristige und wichtige Entscheidung zu treffen, sollten Sie den eigenen Alltag kurz reflektieren und sich mit folgenden Aussagen beschäftigen. Wenn Sie mindestens vier der Aussagen voll zustimmen können, könnte eine Katze ein passendes Haustier für Sie sein. Je mehr Aussagen Sie zustimmen können, desto sicherer wird diese Tendenz.
- Sie arbeiten tagsüber und haben nicht die Möglichkeit, zwischendrin nach Hause zu fahren.
- Ihr Tag läuft nicht immer gleich ab und Sie würden sich freuen, wenn sich Ihr zukünftiges Haustier schnell an Sie anpasst.
- Sie wünschen sich ein pflegeleichtes Haustier.
- Sie wohnen so, dass Ihr zukünftiges Haustier die Möglichkeit hat, die Nachbarschaft selbstständig zu erkunden.
- Sie können Ihre Wohnung (vom Platz her) tiergerecht (um-)gestalten.
- Sie haben die Möglichkeit, gleich zwei Haustiere aufzunehmen.
Aber warum entweder oder?
Katzen und Hunde können, entgegen der herrschenden Meinung, durchaus harmonisch zusammenleben und sich aneinander gewöhnen. Vor allem, wenn sie von klein auf zusammen in einer Familie leben. Soll die Familie aber nur um ein neues Mitglied erweitert werden, ist immer ein Blick auf die verfügbare Zeit wichtig. Generell brauchen beide Tierarten Aufmerksamkeit und gemeinsame Zeit zum Spielen. Doch ist die Haltung eines Hundes im direkten Vergleich zu einer Katze deutlich zeitintensiver. Mehrmals täglich braucht ein Hund Spazierrunden. Je nach Größe und Rasse kommen so über den Tag verteilt schnell mehrere Stunden zusammen. Lässt sich diese Zeit aufbringen, kommt es auf persönliche Präferenzen an.
Katzen sind eher selbstständig und verschmust und Hunde eher anhänglich und verspielt. Aber: Beide Tierarten bringen viel Liebe in Ihr Leben!