Katzen sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger! Schauen wir einmal in die Natur: Dort finden wir sie beispielsweise in kleinen Grüppchen wieder, in denen sie sich sozialisieren. Ihre Katze wird sich also sehr darüber freuen, wenn sie in Gesellschaft einer weiteren Katze ist. Worauf kommt es in der Eingewöhnungszeit Ihrer Katzen an?
Zwei Katzen aneinander gewöhnen: Werden sie sich verstehen?
Sie haben sich dazu entschieden, einer weiteren Katze ein neues Zuhause zu schenken. Nun fragen Sie sich, ob es klappt, Ihre jetzige Katze an eine neue Katze zu gewöhnen. Die Antwort ist: Ja! Im Allgemeinen sind Katzen sehr soziale Tiere, vor allem mit anderen Katzen: Sie spielen, kuscheln und teilen sich ihren Schlafplatz. Ist Ihre jetzige Katze eine Wohnungskatze, ist die Anschaffung einer weiteren Schnurrnase eine sehr gute Idee: Die Anwesenheit einer weiteren Katze sorgt nämlich dafür, dass Ihre jetzige Katze keine Langeweile verspürt. Aber auch Freigänger-Katzen freuen sich über einen weiteren Katzenfreund.
Zwei Katzen – zwei Charaktere
Wir Menschen sind sehr unterschiedlich – und Katzen auch! Deshalb ist es wichtig, dass sich Ihre bisherige und Ihreneue Katze gut verstehen, schließlich sollen sie ja zusammen leben und charakterlich zueinanderpassen. Der Charakter lässt sich durchaus anhand der Rasse vorhersagen. Während beispielsweise Perserkatzen eher ruhig und verschmust sind, lieben Bengalkatzen lange Spieleinheiten mit ganz viel Aktivität – diese Kombination könnte durchaus zu Konflikten führen. Denken Sie also noch vor der Zusammenführung Ihrer Katzen über die Katzenrasse nach. Natürlich verhält sich nicht jede Katze ihrer Rasse entsprechend. Wir empfehlen daher, Ihre jetzige Katze zu beobachten, um ihren Charakter einzuschätzen: schlafliebend, ruhig, verschmust und verträumt oder doch eher aufgeweckt, verspielt und aktiv?
Darauf müssen Sie achten, wenn Sie Katzen aneinander gewöhnen wollen
Die Charaktere Ihrer Katzen passen zueinander? Das ist super! Aber es gibt noch andere Dinge, die Sie unbedingt beachten müssen, noch bevor sich die zwei Tiere kennenlernen.
Das Geschlecht
Generell empfiehlt es sich, zwei gleichgeschlechtliche Katzen zusammenzuführen. Sie verfolgen ähnliche Interessen und haben einen ähnlichen Spieldrang. So neigen beispielsweise Kater eher dazu, beim Spielen einen kleinen Katzenkampf anzuzetteln, statt sich nur mit dem Katzenspielzeug zu vergnügen. Ein aktiver Kater könnte damit einer Kätzin ihren Spielraum verderben – es gibt jedoch auch genug Fälle, in denen sich Kater und Kätzin einwandfrei verstehen. Problematisch ist es, wenn sich unkastrierte Tiere im Haus aufhalten – rollige Katzen neigen zu Aggression und Stress, was die Harmonie der Katzen beeinflussen kann. Empfehlenswert ist daher eine Kastration bei Katzen – sie ist der Sterilisation vorzuziehen! Denn bei einer Sterilisation bleibt die Produktion von Sexualhormonen bestehen – und die Katze ist dauerhaft gereizt.
Das Alter
Junge Katzen sind sehr aktiv und verspielt, während ältere Katzen eher schlafliebend sind. Daher raten wir Ihnen, Katzen ähnlichen Alters aneinander zu gewöhnen – das gelingt einfacher. Ist der Altersunterschied Ihrer Katzen zu groß, können sich die Interessenunterschiede beißen: Der ältere Kater möchte lieber ein Päuschen einlegen, während der junge Kater noch eine Runde raufen möchte.
Das Revier
Katzen sind Tiere, die den Raum, in dem sie leben, mit Düften markieren – „Dieser Bereich gehört mir!“ wollen sie damit sagen. Kommt ein neues Tier in das bereits markierte Revier Ihrer Katze, kann es bei der Erstbegegnung zu kleinen Revierkämpfen kommen – das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Ihre Katze will dem Neuankömmling zeigen, dass sie im Besitz des Reviers ist. Bis die Katzen ihre Rangfolge untereinander ausgemacht haben, kann es ein paar Tage und Kämpfe dauern. Währenddessen sollte der Neuankömmling einen eigenen Rückzugsort haben: ein Zimmer, das sein Revier ist und in dem er sich erholen kann.
So gewöhnen sich Ihre Katzen problemlos aneinander!
Wie genau die Eingewöhnungszeit ihrer Katzen ablaufen wird und wie lange diese dauert, kann keiner sagen. Manche Katzen verstehen sich einwandfrei und harmonieren direkt miteinander. Andere Katzen wiederum brauchen etwas Zeit, um sich einzugewöhnen und dem anderen Tier Vertrauen schenken zu können. Achten Sie während der Eingewöhnung auf die Katzensprache Ihrer Fellnasen. Die Lautbildung, die Bewegung des Katzenschwanzes und die Ohren sagen viel über das Wohlbefinden der Katzen aus. Wie Sie die Haltung und Bewegung Ihrer Katze deuten, erfahren Sie hier.
Unsere Tipps:
1. Erst mal ankommen
Ihre neue Katze kommt bei Ihnen an und ist ganz aufgeregt. Ihre Neugier ist groß, aber ein bisschen Angst ist auch dabei. Lassen Sie die neue Katze erst mal ankommen und das neue Haus kennenlernen. Sie sollten Ihre neue Katze beim Ankommen nicht direkt mit ihrem zukünftigen Kameraden vertraut machen – das ist zu viel des Guten. Dieser kann so lange in einem anderen Raum warten.
2. Ein Rückzugsort
Die vielen neuen Eindrücke können den Neuankömmling ganz müde machen. Auch die Begegnung mit der anderen Katze hat bestimmt viel Energie gekostet. Damit sich die neue Katze erholen kann, ist ein eigener Rückzugsort empfehlenswert: In einem separaten Raum stellen Sie eine kleine Schlaf- und Spielecke auf und sorgen für etwas Futter und Wasser. Ein eigenes Katzenklo darf hier auch nicht fehlen. Die andere Katze sollte diesen Raum nicht betreten. Es ist wichtig, dass sich die neue Katze zurückziehen kann, wenn sie sich unwohl fühlt, und dafür braucht sie ihren eigenen, ungestörten Platz. Die ersten Nächte sollten die Katzen getrennt voneinander verbringen.
Vertauschen Sie die Spielzeuge Ihrer Katzen, damit sie sich an den Geruch des jeweils anderen gewöhnen.
3. Ruhig bleiben!
Genauso wie wir Menschen müssen sich auch unsere Katzen an neue Situationen gewöhnen. Wenn Sie das Gefühl haben, die neue Katze hat sich eingefunden und ihren Wohnraum etwas kennengelernt, können Sie die schon sesshafte Katze aus dem anderen Zimmer holen. Versuchen Sie sich in die Katzen hineinzufühlen und geben Sie ihnen ihren Freiraum. Katzen wollen sich beschnuppern, toben und kämpfen – schreiten Sie nicht direkt ein, beobachten Sie lieber behutsam – das voreilige Eingreifen in die Katzenkämpfe verhindert, dass die Katzen ihre gegenseitigen Grenzen kennenlernen. Für ein ausgeglichenes Miteinander ist dies jedoch sehr wichtig! Kleiner Tipp: Spielen und schmusen Sie mit beiden Katzen abwechselnd und regelmäßig, damit kein Neid aufkommt.