Sie öffnen die Packung, füllen den Napf – und Ihre Katze würdigt das Nassfutter keines Blickes? Kein Grund zur Verzweiflung! Viele Katzenbesitzer kennen das Problem, dass der geliebte Stubentiger plötzlich mäkelig wird. Doch keine Sorge: Mit ein wenig Geduld, einem besseren Verständnis für die Vorlieben Ihrer Katze und den richtigen Tipps lässt sich das Futterproblem meist lösen. Gleichzeitig lohnt es sich, Nassfutter nicht vorschnell durch Trockenfutter zu ersetzen – denn es bietet wichtige Vorteile für ein gesundes Katzenleben.
Warum frisst meine Katze kein Nassfutter mehr?
Es gibt viele mögliche Gründe, warum Ihre Katze das Nassfutter verweigert. Hier sind die häufigsten Ursachen:
- Gesundheitsprobleme: Schmerzen am Kopf (z. B. Zahnfleischentzündungen, Zahnstein oder Verletzungen) können das Fressen unangenehm machen. Auch Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Übelkeit oder andere Erkrankungen können der Grund sein. Wenn Ihre Katze auch andere Anzeichen wie Lethargie, Erbrechen oder Gewichtsverlust zeigt, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
- Veränderungen in der Rezeptur oder Qualität: Katzen sind sehr empfindlich gegenüber Geschmacks- und Geruchsveränderungen. Wenn der Hersteller die Rezeptur geändert hat, merken Katzen das sofort.
- Produktionsstandort wird verlegt: Auch wenn Herstellungsprozesse und Zutaten gleich bleiben, kann sich der Mineralstoffgehalt durch das Leitungswasser leicht verändern – und das merken einige Katzen sofort.
- Stress und Umweltfaktoren: Ein neuer Napf, ein anderer Futterplatz oder Veränderungen im Haushalt (neue Möbel, Haustiere oder Menschen) können Katzen stressen und das Fressverhalten beeinflussen.
- Persönliche Vorlieben: Katzen entwickeln manchmal einfach neue Vorlieben. Was gestern noch lecker war, wird heute ignoriert – so sind Katzen eben.
7 Tipps, um Ihre Katze (wieder) an das Nassfutter zu gewöhnen
1. Lassen Sie gesundheitliche Ursachen abklären.
Wenn Ihre Katze plötzlich nicht mehr frisst, könnte ein Besuch beim Tierarzt Aufschluss geben. Zahnprobleme, Entzündungen oder andere Beschwerden können das Fressen erschweren. Besser einmal zu viel als zu wenig kontrollieren lassen.
2. Schaffen Sie eine ruhige Fressumgebung.
Katzen sind sehr sensibel gegenüber Gerüchen. Reste von altem Futter im Napf können abschreckend wirken. Reinigen Sie die Näpfe gründlich und achten Sie darauf, dass der Fressplatz ruhig und stressfrei ist.
Tipp: Ein ruhiger Futterplatz ohne Ablenkungen ist für Katzen wichtig. Vermeiden Sie es, den Napf direkt neben der Katzentoilette oder in einer belebten Ecke aufzustellen.
3. Achten Sie auf die richtige Temperatur.
Katzen mögen ihr Futter meist nicht, wenn es kalt direkt aus dem Keller, der Garage oder dem Kühlschrank kommt. Erwärmen Sie das Nassfutter auf Zimmertemperatur oder leicht darüber, um den Geruch und Geschmack zu intensivieren – das macht es oft verlockender.
4. Passen Sie Konsistenz und Geschmack an.
Manche Katzen bevorzugen Pasteten, andere Stückchen in Gelee oder Soße. Probieren Sie verschiedene Texturen aus. Falls Ihre Katze Trockenfutter liebt, können Sie kleine Stückchen davon auf das Nassfutter streuen, um den Übergang zu erleichtern.
5. Bringen Sie Abwechslung in den Napf.
Wenn Ihre Katze zögert, das Nassfutter zu probieren, können kleine Tricks helfen:
- Erwärmen Sie das Futter leicht: Lauwarme Speisen duften intensiver und sind für Katzen verlockender.
- Fügen Sie Brühe oder Thunfischwasser hinzu: Ein Spritzer ungesalzene Hühnerbrühe oder Thunfischwasser (ohne Öl oder Salz) kann Wunder wirken.
- Kombinieren Sie mit Lieblingsleckerlis: Zerbröseln Sie ein paar Leckerlis oder fügen Sie Schleck Snacks hinzu und mischen Sie sie unter das Nassfutter.
6. Probieren Sie schrittweise neue Sorten aus.
Gutes und artgerechtes Nassfutter hat einen hohen Fleischanteil (mindestens 60–80 %) und verzichtet auf Zucker, Getreide oder künstliche Zusätze. Je natürlicher die Inhaltsstoffe des Futters sind, desto besser ist es für Ihre Katze. Doch Katzen sind Gewohnheitstiere. Führen Sie neue Futtermarken oder -sorten langsam ein, indem Sie sie mit dem bisherigen Futter mischen. Vermeiden Sie bei der Futterumstellung zu schnelle Wechsel, da dies Verdauungsprobleme verursachen könnte.
7. Halten Sie eine feste Routine ein.
Katzen lieben Struktur. Füttern Sie immer zur gleichen Zeit und am gleichen Ort. Vermeiden Sie während der Mahlzeit Ablenkungen durch laute Geräusche oder andere Haustiere.
Was tun, wenn die Katze weiter Nassfutter verweigert?
Wenn Ihre Katze länger als zwei Tage keine Nahrung aufnimmt, ist Vorsicht geboten. Eine anhaltende Futterverweigerung kann zu einer sogenannten hepatischen Lipidose führen – einer lebensbedrohlichen Erkrankung, bei der die Leber überlastet wird.
Wann sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen?
Besonders bei älteren Katzen oder Tieren mit Vorerkrankungen ist ein schneller Tierarztbesuch wichtig.
Nassfutter als Schlüssel zu einem gesunden Katzenleben
Auch wenn Trockenfutter praktisch erscheint: Nassfutter ist artgerechter und gesünder für Katzen. Es versorgt sie nicht nur mit der benötigten Feuchtigkeit, sondern ist auch leichter verdaulich und enthält oft mehr hochwertige Nährstoffe.
Wenn Ihre Katze das Nassfutter verweigert, lohnt es sich, geduldig und kreativ zu sein. Mit den richtigen Maßnahmen und etwas Experimentierfreude werden Sie sicherlich einen Weg finden, Ihren Stubentiger wieder für das Nassfutter zu begeistern – für ein glückliches und gesundes Katzenleben.