Auf Fensterbänken, im Bett oder kopfüber – vielleicht kennen Sie die vielen Aufnahmen von Katzen in verrückten Schlafpositionen. Katzen schlafen bis zu zwei Drittel ihres Lebens, man ahnt es, wenn man Katzen häufiger beobachtet. Über den Tag verteilt nimmt Schlaf bei Katzen also einen deutlich größeren Anteil ein als bei Menschen. In diesem Artikel verraten wir Ihnen, was Sie über das Schlafverhalten von Katzen wissen müssen. Außerdem geben wir wertvolle Tipps für Katzenbetten und Katzenhöhlen, damit sich Ihr Tier zu Hause wohlfühlt und Kraft tanken kann.
Wie schlafen Katzen? – Der Schlafrhythmus
Als Katzenbesitzer wissen Sie, dass Katzen neben aktiven Phasen, in denen das Spielen und Jagen im Vordergrund steht, viel Ruhe brauchen. Katzen benötigen deutlich mehr Schlaf- und Ruhephasen als Menschen. Sie schlafen bis zu zwei Drittel des Tages.
Bei Kitten oder älteren Katzen kann die Anzahl der Stunden sogar noch höher sein. Das hängt mit den aktiven Phasen zusammen, in denen Katzen beim Klettern, Lauschen und Fokussieren der Beute sehr viel Energie verbrauchen. In diesen Momenten fordern sie ihre Sinne und sind hellwach. Äußere Umstände, wie das Wetter oder die Temperatur, können den Schlafrhythmus ebenfalls beeinflussen. So ist es zum Beispiel unbedenklich, wenn Ihre Katze einen regnerischen Tag verschläft.
Der Schlaf von Katzen – die Schlafphasen
Genau wie bei Menschen spricht man bei Katzen von leichten Schlafphasen und Tiefschlafphasen. Allerdings kommen noch zahlreiche Ruhephasen hinzu. Ihren Schlafbedarf von bis zu 16 Stunden am Tag decken Katzen nicht am Stück. Eher legen sie sich immer mal wieder an verschiedenen Orten zur Ruhe.
Wenn Ihre Katze ruht, bedeutet das nicht, dass sie schläft und nichts von ihrer Umgebung mitkriegt. Im Gegenteil: In Ruheperioden entspannt sich zwar der Körper einer Katze, ihr Geist ist aber noch sehr fokussiert. Selbst wenn es den Anschein macht, dass eine dösende Katze unaufmerksam ist, nimmt sie einiges aus ihrer Umgebung wahr. Vielleicht haben Sie schon festgestellt, dass die Augen in dieser Phase leicht geöffnet sein können. Das hat damit zu tun, dass Katzen einerseits Raubtiere und andererseits Fluchttiere sind. Es liegt in ihrer Natur, schnell einen Schalter umzulegen – es könnte ja eine Maus vorbeilaufen oder Gefahr drohen. Dösen Katzen, können Kleinigkeiten also dazu führen, dass sie blitzschnell aufspringen.
Ein wenig anders sieht es bei den leichten Schlafphasen aus, die Sie an den intensiven Augenbewegungen erkennen können. Sie werden vielleicht schon mal etwas von sogenannten REM-Schlafphasen (rapid eye movement) gehört haben. Diese finden vor der Tiefschlafphase statt. Der Körper beginnt zu zucken, geschlossene Augen bewegen sich schnell. In diesen Momenten fangen Menschen an zu träumen und Dinge zu verarbeiten – genau wie Katzen.
Eine weitere Parallele zwischen dem Schlafverhalten von Katzen und Menschen stellt der sich wiederholende Wechsel von leichten Schlafphasen zu Tiefschlafphasen dar. Wenn eine Tiefschlafphase erreicht ist, bedeutet dies nicht, dass sie bis zum Erwachen anhält. Es ist eher als Wechselspiel zu verstehen.
Katzen im Schlaf – die Körperhaltung
Die sich bewegenden Augen bei schlafenden Katzen sind nicht die einzige Möglichkeit, den Zustand der Aktivität Ihrer Katze zu erkennen. Je nach Schlafphase gibt es weitere Dinge, auf die Sie achten können. Neben den Augen sind auch die Ohren ein guter Hinweisgeber. Katzen haben die Möglichkeit, ihre Ohren unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen und sogar nach hinten zu drehen. Ein genereller Tipp: Aufgestellte Ohren sprechen für Aufmerksamkeit und damit nicht für eine Tiefschlafphase.
Katzen schlafen an verschiedenen Orten und in verschiedenen Positionen. Bei Kälte rollen sie sich gern zusammen, bei Wärme liegen sie lieber ausgestreckt auf der Seite. Eine Katze in Alarmbereitschaft liegt mit gespitzten Ohren kompakt auf einem Untergrund und ist selbst dann zur Flucht bereit, wenn die Augen geschlossen sind. Diese Haltung wird „Kleinkatzenstellung” genannt. Liegt Ihre Katze mit dem Rücken zu Ihnen, trägt dabei den Kopf oben und achtet mit den Ohren ganz genau auf das, was hinter ihr passiert, könnte sie sich etwas unsicher fühlen.
Ihr Tier liegt auf dem Rücken und präsentiert Ihnen ihren Bauch? Einen größeren Vertrauensbeweis kann es kaum geben.
Ähnlich entspannt dürfte eine Katze sein, die flach auf der Seite liegt und ihren Kopf auf dem Boden platziert. Sie sehen – die Körperhaltung verrät viel. Aber keine Sorge: Mit ein bisschen Übung werden Sie schnell lernen, die Schlafhaltung Ihrer Katze zu deuten. Zusammengefasst können Sie sich merken:
Je mehr Zeit eine Katze benötigen würde, um zur Flucht anzusetzen, desto entspannter ist sie in ihrer aktuellen Schlafposition.
Was Sie bei Katzenhöhle und Katzenbett beachten sollten
Dass Katzen Erhöhungen lieben, haben Sie vielleicht schon festgestellt. Ein Kratzbaum, Kleiderschrank oder eine Fensterbank – Katzen haben gerne den Überblick. In Etagenwohnungen sitzen sie gern am Fenster und schauen auf die Straße herunter. Auch als Schlafplatz werden Fensterbänke gern genutzt. Im Sommer lässt sich hier die Sonne genießen, im Winter ist die Heizung nicht weit.
Im Winter kann die Suche nach Wärme dazu führen, dass Ihre Katze gern bei Ihnen im Bett schlafen möchte. Ob Sie dies zulassen, müssen Sie mit sich selbst ausmachen.
Wenn es eine neue Katzenhöhle oder ein Katzenbett sein soll, ist es manchmal gar nicht so leicht, Katzen davon zu überzeugen, diese zu nutzen. Vielleicht haben Sie die Erfahrung schon gemacht: Sie haben einen neuen Schlafplatz für Ihre Katze erworben und bringen ihn voller Vorfreude mit nach Hause, aber Ihre Katze nimmt ihn nicht an. Jetzt heißt es: geduldig sein.
Es ist nicht ratsam, eine Katze in ein neues Katzenbett zu setzen, wenn diese sich dagegen sträubt. Geben Sie ihr Zeit, den neuen Gegenstand kennenzulernen. Oft ist es der Geruch, der die Katze irritiert. Sie können aber zum Beispiel ein gebrauchtes T-Shirt von sich selbst in das Katzenbett legen. Wenn Sie damit immer noch keinen Erfolg haben, sollten Sie den Ort wechseln oder den neuen Gegenstand ins Spiel integrieren. Eine Katze, die spielend lernt, dass sie den neuen Platz ruhig betreten kann, legt die Scheu vielleicht ab. Und wenn gar nichts mehr hilft – Leckerlis möchte Ihre Katze bestimmt naschen. Egal wo.