Die Heilige Birma – das sanftmütige Familienmitglied
Die Heilige Birma liebt Gesellschaft und Zärtlichkeiten
Große blaue Augen, ein dunkles Gesicht und dunkle Beine, dazu weiße Pfoten – nicht jede Heilige Birma sieht gleich aus wie die andere, doch das haben sie alle gemeinsam. Die Heilige Birma fällt auf mit ihrem edlen Aussehen, doch ein bisschen ähnelt sie doch anderen Artgenossen, oder? Stimmt, denn die Heilige Birma ist eine Kreuzung aus der Siam- und Perserkatze. Neben den äußerlichen Merkmalen hat sie dabei auch charakteristische Wesenszüge dieser Rassen geerbt: Wie die Siamkatze ist sie sehr menschenbezogen und eher gemütlich, die ruhige und sanftmütige Art hat sie dabei von der Perserkatze. Warum die Heilige Birma deshalb besonders gut in Familien mit Kindern passt, erfahren Sie in diesem Porträt.
Steckbrief der Heiligen Birma
Rasse: Heilige Birma (auch Birmakatze, englisch Birman)
Herkunft: Frankreich
Aussehen: Breiter, rundlicher Kopf, halblanges bis langes seidiges Fell mit wenig Unterwolle. Tiefblaue, runde Augen
Charakter: Verschmustes, liebevolles, ausgeglichenes und verspieltes Wesen
Größe: Mittelgroße Katzen mit einer Kopf-Rumpf-Länge von circa 50 cm
Gewicht: Kater werden zwischen 4,5 und 6 kg schwer, Kätzinnen zwischen 3,4 und 4 kg.
Lebenserwartung: 12 bis 20 Jahre
Große blaue Augen, runder Kopf und weiße Pfoten – das Aussehen der Heiligen Birma

Die Heilige Birma ist eine mittelgroße Katze mit einer durchschnittlichen Kopf-Rumpf-Länge von circa 50 cm. Neben dem langen, gestreckten Körper hat sie kurze, kräftige Beine und rundliche Pfoten. Ihre auffälligsten Merkmale sind jedoch ihre tiefblauen runden Augen sowie ihr besonderes Fell. Am Rücken, den Seiten und am Kragen ist das Fell mittellang bis lang, am Katzenschwanz buschig und lang und im Gesicht vergleichsweise kurz. Ihr Fell trägt nur wenig Unterwolle – somit ist diese Katzenrasse auch für Allergiker geeignet. Die Heilige Birma gehört zu den Point-Katzen und ihr Fell kommt in unterschiedlichsten Point-Farbvarianten vor. Eins haben jedoch alle Heilige-Birma-Katzen gemeinsam: Ihre Pfoten sind immer weiß. Aber warum ist das so?
Warum die Heilige Birma im Laufe ihres Lebens die Fellfarbe ändert
Die Heilige Birma ist eine Point-Katze, dies zeigt sich deutlich an ihrer besonderen Musterung und Fellfarbe. Das Fell am warmen Körperkern ist aufgehellt, während die Fellfarbe an kühleren Körperteilen dunkler gefärbt ist – diese Stellen heißen Points. Bei Point-Katzen sind somit das Gesicht, die Ohren, Beine und der Katzenschwanz dunkler gefärbt. Grund für diese Entfärbung und Färbung des Fells ist eine genetisch bedingte Mutation. Daraus folgt ein Teilalbinismus. Diese Form des Albinismus führt zu einer Stoffwechselbesonderheitstörung. Daser erbliche Gendefekt sorgt dafür, dass das Enzym Tyrosinase bedingt nur noch eingeschränkt funktioniert und, wodurch das Pigment Melanin wenigernur noch bedingt produziert wird. Die Folge: Bei warmer Körpertemperatur wird das Enzym Tyrosinase funktionsunfähig und das Fell bleibt weiß. An kälteren Körperstellen kann das Enzym trotzdem Melanin produzieren und das Fell färbt sich dunkler. Charakteristisch für die Heilige Birma sind die weißen Pfoten, die auch „weiße Handschuhe“ genannt werden.
Heilige-Birma-Katzen kommen – wie andere Point-Katzen auch – komplett weiß auf die Welt
Der Grund: In der Gebärmutter der Mutterkatze ist es so warm, dass kein Melanin gebildet werden kann. Ab der Geburt werden die Katzen dann nach und nach an den Points dunkler. Der Nachdunkelungsprozess kann das ganze Leben andauern.
Schon gewusst? Da die Außentemperatur Einfluss auf die Fellfärbung von Point-Katzen hat, sind sie in warmen Ländern meist heller gefärbt als in kalten Regionen.
Eine clevere Anpassungsleistung. Zum Beispiel in warmen Ländern: Da, wo der Körper am nächsten am heißen Boden ist (Pfoten, Bauch) bleibt er weiß – da Weiß die Hitze zurückstrahlt.
Was ist an der Heiligen Birma eigentlich heilig?
Um die Herkunft der Heiligen Birma ranken einige Legenden. Eine besagt, dass die erste Heilige Birma aus dem Tempelkater Sinh im Orient hervorgegangen ist. Der Kater soll sich auf die Brust eines Mönchs gelegt haben, der kurz vor seinem Tod stand. In diesen letzten Momenten seines Lebens löste sich seine Seele und ging auf den Kater über. Seine Augen wurden tiefblau und die Stellen, die den sterbenden Mönch berührten, färbten sich strahlend weiß. Woher der Name jedoch wirklich kommt, ist bis heute nicht geklärt. Offiziell gab es die erste Heilige Birma in Frankreich. Dort wurde sie 1925 als Rasse anerkannt.
Das Wesen der Heiligen Birma
Die Heilige Birma fällt nicht nur durch ihr besonderes Aussehen auf, sondern auch durch ihr auffällig sanftmütiges und freundliches Naturell. Natürlich hat jede Heilige Birma ihre ganz individuelle Persönlichkeit, doch die meisten Halter beschreiben sie als überaus verschmust, unkompliziert, verspielt, sozial und menschenbezogen. Sie fühlt sich besonders in Familien mit Kindern und auch bei älteren Menschen wohl, denn die Heilige Birma liebt die Gesellschaft von Menschen und mag es nicht, allein zu sein. Eine Heilige Birma sucht immer wieder Nähe zu ihrem Menschen, folgt ihm gerne durch die Wohnung, streift um die Beine und rollt sich auf dem Schoß ein.
Die neugierigen Heilige-Birma-Katzen finden Sie immer dort, wo es etwas Spannendes zu entdecken gibt – Unfug machen sie aber in der Regel nicht.
Eine Heilige Birma halten – was ist wichtig?
Heilige-Birma-Katzen sind wahre Familienmitglieder. Sie brauchen Aufmerksamkeit, Zeit und Zärtlichkeiten. Sie sind ungern allein und fühlen sich schnell einsam. Spielen Sie also mit dem Gedanken, eine Heilige Birma in Ihre vier Wände aufzunehmen? Dann sollten Sie sicherstellen, dass Sie ausreichend Zeit für das Tier haben. Mit ihrem sozialen Charakter freut sich die Heilige Birma sehr über Gesellschaft – eine Familie mit Kindern ist deshalb ein ideales Zuhause. Im Video erklärt Züchterin Miriam, wie ihre Heilige-Birma-Zucht Familien hilft.
Heilige-Birma-Katzen freuen sich über Artgenossen. Auch mit friedlichen Hunden kommen sie gut aus. Wenn Sie nicht immer zu Hause sein können, ist es wichtig, dass Ihre Heilige Birma genug Gesellschaft hat!
Neben ihrem verschmusten Wesen ist die Heilige Birma aber auch verspielt und neugierig – und das bis ins hohe Alter. Unterschiedliche Katzenspielzeuge sowie ein Kratzbaum gehören somit auch zu einem erfüllten Katzenleben der Heiligen Birma – Katzenspielzeug lässt sich auch schnell selber machen.
Ist die Heilige Birma ein Freigänger oder eine Wohnungskatze?
Die Heilige Birma gilt als ausgezeichnete Kandidatin für eine reine Wohnungshaltung. Ihr Bewegungsdrang ist geringer als bei vielen anderen Katzenrassen. Trotz ihres ruhigen Temperaments braucht sie jedoch genug Raum zum Klettern, Herumtollen und Spielen. Aber am Ende entscheidet auch hier der Einzelfall: Es gibt auch Heilige-Birma-Katzen, die gerne nach draußen möchten. Sie können Ihren Balkon katzensicher für sie machen. Auch ein katzensicherer Garten ist in diesem Fall eine wichtige Überlegung. Aber Vorsicht: Heilige-Birma-Katzen sind auch gegenüber fremden Menschen sehr zutraulich und somit stärker gefährdet, geklaut zu werden.
Für die Heilige Birma ist Gesellschaft meist wichtiger als Freigang.
Gesundheit der Heiligen Birma
Die Heilige Birma ist eine robuste Katzenrasse, die in der Regel gegenüber Krankheiten sehr immun ist. Aufgrund des Gendefekts könnengibt es jedoch manche Erbkrankheiten ihre Gesundheit jedoch beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, die Kitten bei einem seriösen Züchter zu kaufen. Dieser checkt seine Zuchttiere auf Erbkrankheiten ab, damit sie nicht weitergegeben werden.
Rassetypische Krankheiten, die bei der Heiligen Birma auftreten können, sind:
- Augenentzündungen und -erkrankungen. Augenkrankheiten gehören zu den Erbkrankheiten, die bei der Heiligen Birma häufiger auftreten können – z. B. die Progressive Netzhautatrophie.
- Strabismus und Nystagmus. Strabismus (Schielen) und Nystagmus (Augenzittern) kommt bei Heilige-Birma-Katzen häufig vor.
- Dermoidzysten. Dermoidzysten sind gutartige Hautwucherungen, die meist an den Hoden und Eierstöcken, aber auch im Gesicht auftreten können.
- Hypomyelination. In seltenen Fällen kann eine Störung im Nervensystem auftreten, die sich meist durch spastische Bewegungen und das Zittern der Hinterbeine äußert.
- HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie). HCM ist eine vererbte Herzerkrankung, die in der Regel zu einer langsam fortschreitenden Dickenzunahme der Herzmuskelwand führt. Dies führt zu einer Massenzunahme des ganzen Herzens.
- PKD (Polyzystische Nierenerkrankung). PKD ist eine verbreitete Erbkrankheit, bei der sich Zysten (Flüssigkeitstaschen) in der Niere bilden. Diese kann zu Nierenschwäche und auch Nierenversagen führen. Niereninsuffizienz ist eine typische Krankheit bei vielen Katzen. Es gibt aber Behandlungsmöglichkeiten dafür.
Fellpflege bei der Heiligen Birma
Das halblange bis lange Fell der Heiligen Birma ist glatt und seidig. Da es wenig bis keine Unterwolle aufweist, ist es sehr leicht zu pflegen. Es ist trotzdem wichtig, die Katze regelmäßig zu bürsten, damit sie beim Putzen nicht zu viel Haar verschluckt. In Zeiten des Fellwechsels ist es wichtig, die Fellpflege noch zu intensivieren. Sonst kann es – wie bei vielen anderen Katzen auch – zur Bildung von Haarballen im Verdauungstrakt kommen.
So füttern Sie Ihre Heiligen Birma optimal
Eine möglichst artgerechte Ernährung ist für jede Katze wichtig, damit sie gesund bleibt – auch für die Heilige Birma. Die gesunde Ernährung beugt Krankheiten vor. Im Fall einer genetisch bedingten Erkrankung kann das richtige Futter das Leben mit ihr erleichtern, aber die Erkrankung selbst leider nicht verhindern. Zwar verhindert eine gesunde Ernährung keine genetisch bedingten Erkrankungen, allerdings beugt sie anderen Krankheiten vor. Wie Sie die Heilige Birma füttern, beeinflusst also maßgeblich ihr Wohlbefinden. Da die Heilige Birma meist als Wohnungskatze lebt, hat sie keine Möglichkeit, Vögel oder Mäuse zu erlegen. Das bedeutet, dass die Katze die fehlenden Nährstoffe auf anderem Weg bekommen muss. Diese sind aber in der Regel in gutem Nass- und Trockenfutter enthalten. Schluckt Ihre Heilige Birma übermäßig viel Fell, dann ist ein Spezialfutter, eine Malzpaste oder Katzengras sinnvoll.
Besonderheiten der Heiligen Birma
Die Heilige Birma gibt es in vielen unterschiedlichen Farbvarianten. Dabei gibt es acht anerkannte Fellfarben. Zudem gibt es zwei unterschiedliche Fellzeichnungen: Tabby (mit Streifung) und Tortie (mit Rot-Scheckung in den Points). Jedoch gibt es auch viele Heilige-Birma-Katzen ohne diese Fellzeichnungen. Diese Point-Farben haben sich bei den Züchtern bisher durchgesetzt:
- Seal-point (Schwarz)
- Blue-point (Blaugrau)
- Chocolate-point (Braun)
- Cinnamon-point (Rotbraun)
- Fawn-point (Rötliches Beige)
- Lilac-point (Cremefarben mit Lila-Stich)
- Red-point (Rot)
- Creme-point (Cremefarben)
Alle Heilige-Birma-Katzen haben das gleiche Erkennungsmerkmal: ihre weißen Pfoten.
Was kostet eine Heilige Birma?
Wenn Sie eine Heilige Birma vom Züchter kaufen möchten, dann müssen Sie mit einem Preis zwischen 600 und 1.300 Euro rechnen, falls es sich um eine Katze mit Stammbaum handelt. Der Preis richtet sich meist nach der Abstammungslinie, der Zucht, dem Alter und dem Geschlecht. Aber auch in Tierheimen werden immer wieder Heilige-Birma-Katzen abgegeben und warten auf ein neues Zuhause.
Fazit: Die Heilige Birma ist eine sanftmütige und freundliche Katzenrasse, die viel Gesellschaft und Aufmerksamkeit braucht. Sie eignet sich ideal als Familien- und Wohnungskatze. Die Heilige Birma wird in kürzester Zeit zum engen Familienmitglied und Kuschelpartner, der sich über Streicheleinheiten und etwas Fellpflege freut.