Milchtritt bei Katzen: Warum kneten Katzen mit ihren Pfoten?
Diese 4 Gründe könnten hinter dem Milchtritt Ihrer Katze stecken
Vielleicht haben Sie schon einmal beobachtet, dass Ihre Katze mit ihren Pfoten eine gleichmäßige Bewegung ausführt, die an das Kneten eines Teigs erinnert. Zum Beispiel auf Oberflächen, Gegenständen, in der Luft – oder auch mal an Ihrem Oberschenkel oder Bauch. Aber warum tut sie das? In diesem Artikel erfahren Sie, welche 4 Gründe hinter dieser Verhaltensweise Ihrer Katze stecken können.
Was erwartet Sie in diesem Artikel?
Milchtritt bei Katzen: Was ist das?
4 Gründe für den Milchtritt bei erwachsenen Katzen
Warum Sie Ihrer Katze den Milchtritt nicht abgewöhnen sollten
Milchtritt bei Katzen: Was ist das?
Der Milchtritt ist ein ganz natürliches Verhalten, das Katzen bereits als junge Kitten aufweisen. Wenn sie die Milch ihrer Mutter trinken, massieren sie ihr dabei mit den Vorderpfoten den Bauch, damit die Milch besser fließt. Dazu drücken sie abwechselnd die linke und die rechte Pfote nach unten. Diese Bewegung wird auch als Kneten oder Treteln bezeichnet. Erwachsene Katzen dagegen kneten zum Beispiel Gegenstände, ihren Untergrund, die Luft oder Körperteile ihres Halters – zum Beispiel Arme, Beine oder den Bauch. Oft wird der Milchtritt auch von
- Schnurren,
- dem Nuckeln an Stoffen und/oder leichten Bissen sowie
- dem Ein- und Ausfahren der Krallen
begleitet.
4 Gründe für den Milchtritt bei erwachsenen Katzen
Sobald Katzen nicht mehr auf die Milch ihrer Mutter angewiesen sind, ist der Milchtritt eigentlich nicht mehr nötig. Warum Katzen auch im Erwachsenenalter noch mit den Pfoten kneten, ist wissenschaftlich noch nicht ganz geklärt. Diese vier Gründe können am häufigsten hinter dem Milchtritt stecken.
1. Die Katze fühlt sich wohl
Katzen treteln oft in Situationen, in denen sie sich besonders wohl und geborgen fühlen. Mit diesem Verhalten assoziieren sie positive Erinnerungen an die behütete Kindheit bei ihrer Mutter. Es ist ein Überrest kindlichen Verhaltens, den sich die erwachsene Katze bewahrt hat. Tretelt Ihre Katze zum Beispiel während einer gemeinsamen Kuscheleinheit auf der Couch, zeigt sie Ihnen damit, wie gern sie Sie hat – und wie gern sie in Ihrer Nähe ist.
So geben Sie Ihrer Katze ein Stück Liebe zurück
Der Milchtritt kann ein echter Liebesbeweis für Halter sein. Neben ausgiebigen Streichel- und Spieleinheiten können Sie das Vertrauen Ihrer Katze auch in Gestalt eines Leckerlis zurückgeben. Zum Beispiel als Snack, Creme oder Shake. Ihre Katze wird es Ihnen mit Sicherheit danken.
2. Die Katze macht es sich gemütlich
Viele Katzen kneten ihren Untergrund, bevor sie sich hinlegen. Auf diese Weise schaffen sie sich einen weichen und gemütlichen Schlafplatz – sei es eine Decke oder ein Kissen, das Sofa oder der Schoß von Haltern. Dabei geben die Drüsen zwischen ihren Zehen Pheromone ab, die den Schlafplatz mit dem individuellen Geruch der Katze markieren und sie zusätzlich beruhigen.
3. Die Katze markiert ihr Revier
Das Treteln stößt, wie bereits erklärt, Pheromone aus. Dadurch markiert die Katze ihr Revier. Knetet Ihre Katze zum Beispiel eines Ihrer Körperteile, kann dies ein Zeichen von Zugehörigkeit bedeuten. Ähnlich verhält es sich während der Rolligkeit. Durch den Milchtritt signalisiert die Katze ihre Paarungsbereitschaft gegenüber ihren Artgenossen.
4. Die Katze beruhigt sich selbst
Manchmal kann der Milchtritt auch ein Hinweis auf Stress, Unruhe oder Krankheit der Katze sein. Sie knetet mit ihren Vorderpfoten, um sich selbst zu beruhigen und zu entspannen. Beobachten Sie Ihre Katze:
- Tretelt sie auffällig oft?
- Vernachlässigt sie dabei andere Aktivitäten wie das Spielen, die Fellpflege oder das gemütliche Dösen?
- Legt sie andere ängstliche oder aggressive Verhaltensweisen an den Tag?
Dann sollten Sie am besten einen Tierarzt aufsuchen.
Warum Sie Ihrer Katze den Milchtritt nicht abgewöhnen sollten
Wenn Ihre Katze beim Treteln gerne mal die Krallen ausfährt, können nicht nur Möbel, Gegenstände, sondern auch Ihre Haut darunter leiden.
Trotzdem sollten Sie den Milchtritt auf keinen Fall unterbrechen oder sogar bestrafen. Ihre Katze drückt dadurch ihre Verbundenheit aus. Ein Verbot würde die Katze verunsichern – und das Vertrauen stark einschränken.
Alternativ können Sie
- eine Decke oder ein Kissen zwischen sich und die Katze legen,
- empfindliche Oberflächen oder Möbelstücke durch eine Decke schützen,
- Ihrer Katze einen bestimmten Platz für das Treteln einrichten. Belohnen Sie sie mit Lob, Streicheleinheiten und Leckerlis – dann versteht die Katze ganz schnell, welches Verhalten Sie sich von ihr wünschen,
- die Krallen Ihrer Katze schneiden. Bleibt die Katze öfter an Teppichen oder anderen Stoffen hängen, kann das an zu langen Krallen liegen. Kürzen Sie diese entweder selbst oder suchen Sie einen Tierarzt auf.
Nun können Sie die gemeinsamen Kuschelstunden unbesorgt genießen. Und vergessen Sie nicht, Ihrer Katze auch ein Stück Liebe zurückzugeben.