Nachts raschelt es und Sie merken, dass Ihre Katze gerade auf Jagd nach dem Lieblingsspielzeug ist? Mit dieser Beobachtung sind Sie nicht alleine. Jetzt ist die Frage: Kann die Katze gerade nur nicht schlafen oder liegt es an ihrer angeborenen Nachtaktivität? In diesem Artikel erhalten Sie die Antworten.
Das Wichtigste zuerst: Nicht alle Katzen sind nachtaktiv!
Obwohl Katzen dafür bekannt sind, in der Dunkelheit zu sehen und zu jagen, variieren die nächtlichen Aktivitätsmuster von Katzen je nach
- Rasse
- Alter
- Umgebung
Bei der Bezeichnung „nachtaktiv“ handelt es sich allerdings um einen weitverbreiteten Mythos: Denn die meisten Katzen sind eher dämmerungs- und nicht nachtaktiv.
Katzen sind sogenannte polyphasische Schläfer
Im Gegensatz zu uns Menschen schlafen Katzen nachts nicht durch. Sie unterteilen ihre Ruhephasen in mehrere Schlafphasen am Tag und in der Nacht. Ihr Schlaf besteht also aus mehreren Schlafzyklen. Dieses Schlafmuster ermöglicht es Katzen, ihre Energie effizient zu nutzen. Sie können so schnell auf Reize reagieren, wenn etwas ihre Aufmerksamkeit erregt. Zudem schlafen Katzen bis zu 16 Stunden pro Tag – ungefähr doppelt so viel wie wir Menschen.
Ist Ihre Katze nachts und in den frühen Morgenstunden wach?
Jede Katze hat einen anderen Rhythmus. Wenn Ihre Katze jedoch besonders häufig nachts und in den frühen Morgenstunden wach ist, kann das an diesen Ursachen liegen:
- Der natürliche Jagdinstinkt Ihrer Katze lässt sie nachts gerne wach sein, um zu jagen und zu spielen.
- Tagsüber hat sich Ihre Katze nicht genügend ausgelastet und holt das nachts nach.
- Ihre Katze ist hyperaktiv und empfängt ununterbrochen Anreize zum Spielen und Bewegen.
- Nach einem Umzug oder sonstigen Veränderungen in der Umgebung muss sich Ihre Katze zunächst an das neue Umfeld gewöhnen.
- Auch Schmerzen und andere gesundheitliche Probleme können verantwortlich dafür sein, dass Ihre Katze nachts nicht schlafen kann.
Wichtig: Allgemein sind Katzen während der Dämmerungszeiten morgens und abends am aktivsten – in diesen Zeiten sind auch ihre natürlichen Beutetiere wie Mäuse oder Vögel wach. Sie folgen einfach ihren Instinkten. Ein Phänomen, das Sie auch bei Hauskatzen beobachten können. Selten schlafen sie nachts ganz durch, was bei uns dann die Frage aufwirft, ob die Katze nachtaktiv ist. Doch oft sind die Fellnasen einfach morgens schon aktiv und erholen sich ab mittags von ihrer Entdeckungstour.
Hauskatzen passen sich ihren Haltern an
Hauskatzen haben im Laufe der Zeit die bemerkenswerte Fähigkeit entwickelt, sich an den Lebensstil und die Gewohnheiten ihrer Haltern anzupassen. Durch die enge Beziehung und das Zusammenleben lernen sie, sich an den Tagesrhythmus ihrer Menschen anzupassen. Lebt die Katze schon länger mit Ihnen, übernimmt sie auch immer mehr von Ihrem Tagesrhythmus. Sie passt ihre Aktiv-Zeiten an Sie und Ihren Ablauf an. Das heißt: Legen Sie sich abends hin, wird während dieser Zeit wahrscheinlich auch Ihre Katze ruhiger. Auch wenn das dem natürlichen Tagesrhythmus der Katze eigentlich widerspricht.
5 Tipps: Das können Sie machen, wenn Ihre Katze Sie nachts wachhält
Wir haben 5 Tipps, die Sie anwenden können, damit Ihr Stubentiger Sie nachts nicht mehr so sehr wachhält.
Bitte beachten Sie dabei, dass jede Katze individuell ist. Es kann einige Zeit dauern, neue Gewohnheiten zu etablieren. Bleiben Sie daher geduldig und geben Sie sich und der Katze Zeit. So erreichen Sie am ehesten eine positive Veränderung.
- Füttern Sie Ihre Katze nicht direkt nach dem Aufstehen. Sonst verbindet Ihre Katze Ihr Aufstehen am Morgen mit einer Belohnung: dem Füttern. Dadurch entsteht bei Ihrer Katze ein natürlicher Anreiz, Sie zu „wecken“, sobald sie selbst erwacht ist.
- Führen Sie feste Routinen ein. Ihre Katze ist ein Gewohnheitstier und reagiert auf feste Rituale. Mit einer konstanten Fütterungs- und Spiel-Routine ermöglichen Sie es Ihrer Katze, schon tagsüber die gesamte Energie abzubauen.
- Schränken Sie zudem den Zugang Ihrer Katze zu Ihrem Schlafbereich ein. Versuchen Sie die Tür zu Ihrem Schlafbereich abends geschlossen zu halten.
- Lassen Sie Ihre Katze tagsüber so richtig toben. Fördern Sie dazu insbesondere die Aktivitäten am Abend. Mit genügend und vor allem anspruchsvollem Spielzeug kann sich Ihre Katze selbst beschäftigen und sich schon tagsüber auspowern und nachts länger schlafen. Kratzbäume, Verstecke und Geschicklichkeitsspiele helfen genauso gut wie die Jagd nach einer Katzenangel.
- Schaffen Sie eine leise und entspannte Atmosphäre. In einem verdunkelten Raum mit wenigen potenziellen Störquellen können auch Katzen besser zur Ruhe kommen. Reduzieren Sie also Lichtquellen und Geräusche. Ein bequemer Schlafplatz schafft zusätzlich eine entspannende Atmosphäre.
So lange schlafen Katzen im Durchschnitt
Das Schlafbedürfnis der Katzen ist sehr individuell und abhängig vom Alter, Gesundheitszustand und tatsächlich auch vom Wetter. Für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Katze ist es wichtig, ihre individuellen Bedürfnisse zu beachten. Stellen Sie sicher, dass sie ausreichend Ruhe und Schlaf bekommt.
- Kitten: Wie bei Menschen auch brauchen gerade die Kleinsten viel Zeit, um Energie zu tanken. Katzenbabys ruhen bis zu 22 Stunden am Tag.
- Ältere oder kranke Katzen: Auch ältere oder krankheitsbedingt geschwächte Katzen brauchen ein wenig mehr Zeit und Ruhe zur Regeneration.
- Junge und aktive Katzen brauchen dafür weniger Regenerationszeit.
- Der Einfluss von Jahreszeiten: Wie wir Menschen auch freuen sich Katzen im Sommer über die langen Tage und bleiben ein bisschen länger wach. An verregneten und dunklen Tagen im Herbst und Winter bleiben sie lieber gemütlich zu Hause.
Schläft meine Katze zu viel oder zu wenig?
Wenn sich das Schlafverhalten Ihrer Katze plötzlich verändert hat, kann das ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Katze genau und gehen Sie bei Auffälligkeiten zum Tierarzt. Aber Achtung:
Es ist ganz normal, dass Katzen an manchen Tagen mehr schlafen, insbesondere bei kaltem oder regnerischem Wetter.
Meine Katze schläft mehr als sonst
Schläft Ihre Katze übermäßig viel und weist zudem zusätzliche Verhaltensveränderungen wie Appetitlosigkeit auf? Das könnte zum Beispiel auf eine dieser Erkrankung hinweisen:
- Schilddrüsenunterfunktion,
- Nährstoffmangel oder
- Nierenerkrankungen.
Kontaktieren Sie in diesem Fall Ihren Tierarzt, um das medizinisch überprüfen zu lassen.
Meine Katze schläft (wahrscheinlich) nicht genug
Sie sind besorgt, da Ihre Katze plötzlich nicht mehr genug zu schlafen scheint? Beobachten Sie auch hier Ihr Tier genau, denn unter anderem
- eine Schilddrüsenüberfunktion,
- Bluthochdruck oder
- das Katzen-Immunschwäche-Virus
können zu einer verminderten Schlafdauer führen.