Was Katzen nicht mögen – und warum Katzenhalter dies respektieren sollten
Die wichtigsten Infos für eine artgerechte und empathische Katzenhaltung
Anstarren, Türen knallen, Urlaubsreisen, Essig oder verschlossene Türen: Es gibt einige Dinge, die Katzen einfach nicht mögen. Für eine artgerechte und empathische Haltung sollten Sie deshalb auf die Bedürfnisse Ihrer Katze Rücksicht nehmen. Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst, damit sich Ihre Katze wohlfühlt und glücklich ist.
Was Katzen nicht riechen mögen
Wenn Katzen etwas „nicht mögen“, ist es oft auch eine Art Schutz – vor allem, wenn es um Gerüche geht. Einige der Duftstoffe, die Katzen nicht mögen, sind für sie giftig oder gesundheitsschädlich. Katzen haben empfindliche Nasen. Mit 65 Millionen Riechzellen und dem Jacobson-Organ – dem Riechorgan einiger Wirbeltiere am Gaumen – nehmen Katzen starke Gerüche viel intensiver wahr als wir Menschen. Zum Vergleich: Menschen haben circa 20 Millionen Riechzellen.
Trotzdem muss nicht jeder Geruch für alle Katzen gleich schlecht oder gleich gut sein. Katzen haben individuelle Vorlieben: Eine Katze mag beispielsweise Lavendel gerne riechen, Baldrian aber nicht – auch wenn die meisten Katzen Baldrian mögen, kann eine Abneigung möglich sein.
Testen Sie die Gerüche deshalb zunächst in kleiner Menge und achten Sie darauf, wie Ihre Katze reagiert. Wenn sie den Geruch mag oder toleriert, schnuppert sie vielleicht am Duftstoff, leckt sogar daran und verhält sich ansonsten wie immer. Sollte sie den Geruch nicht mögen, verschwindet sie an einen geruchsneutralen Ort. Manche Düfte warnen die Katzen bereits vor giftigen Dingen, wie zum Beispiel bei Zwiebeln. Katzen nehmen wegen des unschönen Geruchs Abstand von Zwiebeln. Bei diesen Gerüchen sind Katzen vorsichtig:
- Parfums
- Raumparfums
- Diverse Haushaltsreiniger
- Essig
- Zitrusaromen
- Knoblauch
- Bananenschalen
- Kaffeesatz
- Storchschnabel
- Harfenstrauch
- Lavendel (mit Ausnahmen)
Was Katzen gerne riechen
Viele Katzen mögen Baldrian und Katzenminze besonders gerne. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Dass Katzen die beiden Duftstoffe mögen, könnte am enthaltenen Alkaloid-Actinidin sowie dem sekundären Pflanzenstoff Nepetalacton liegen. Beide Inhaltsstoffe ähneln den Katzen-Pheromonen, welche auch während der Paarungszeit ausgeschüttet werden. Pheromone sind Duftstoffe, die von Lebewesen abgegeben werden und bei anderen Tieren der gleichen Art eine spezifische Wirkung erzielen.
Diese Düfte sind gefährlich für Katzen
Es gibt auch Düfte, vor allem ätherische Öle, die gefährlich für Ihre Katze werden können. Das liegt an den enthaltenen Terpenen und Phenolen. Dazu gehören:
- Teebaumöl
- Eukalyptus
- Pfefferminze
- Thymian
- Zimt
- Oregano
Wenn Ihre Katze diesen Düften zu lang oder intensiv ausgesetzt ist, nimmt sie über die Nase, Schleimhäute und Lunge die Stoffe in ihren Blutkreislauf auf. Das kann im schlimmsten Fall zu einer lebensgefährlichen Vergiftung führen. Wenn Ihre Katze apathisch und benommen wirkt oder ihr Kreislauf instabil ist, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.
9 weitere Dinge, die viele Katzen nicht mögen
Katzen sind sensible und liebevolle Tiere. Damit es Ihrer Katze gut geht, sollten Sie ein paar Punkte beachten.
1. Katzen mögen keinen gestörten Schlaf
Katzen schlafen am Tag immer mal wieder – insgesamt ungefähr 18 Stunden. Sie finden es äußerst lästig, wenn Sie sie genau in dieser Zeit wecken. Lassen Sie Ihre Katze lieber entspannt ruhen und spielen Sie danach mit ihr. Nach dem Schlafen ist Ihre Katze viel ausgeglichener.
2. Katzen mögen nicht ständig angefasst werden
Katzen haben ihren eigenen Kopf und machen gerne einfach ihr Ding. Wenn Ihre Katze also gerade beschäftigt ist, sollten Sie lieber abwarten, bis Ihre Katze von sich aus auf Sie zukommt. Streift sie um Ihre Beine, miaut oder stupst Sie an, ist das ein Zeichen, dass sie Aufmerksamkeit möchte und bereit ist für Streicheleinheiten.
3. Katzen möchten nicht gerne angestarrt werden
Katzen starren einander an, wenn sie kämpfen wollen. Falls Sie Ihrer Katze zu lange in die Augen schauen, senden Sie ihr damit womöglich falsche Signale: „Ich bin bereit für eine Rangelei“ statt „Ich hab dich unfassbar gern“. Beobachten Sie Ihre Katze lieber aus dem Augenwinkel. Bei direktem Blickkontakt können Sie langsam blinzeln, dies ist ein Zeichen größter Entspannung.
4. Verschlossene Türen schließen Katzen aus ihrem Revier aus
Katzen haben ihr Revier gerne im Blick. Da stören geschlossene Türen. Natürlich gibt es immer Räume, die zur Sicherheit der Katze verschlossen bleiben sollten. Beispielsweise Vorratskammern mit Reinigungsmitteln. Nach Möglichkeit sollten Sie die Türen bei sich zu Hause aber lieber einen Spaltbreit offen lassen. Tipp: Ein Türstopper verhindert, dass die Tür durch einen Luftzug versehentlich zufällt und die Katze ein- oder aussperrt.
5. Viele Katzen mögen kein Wasser
Die meisten Katzen sind wasserscheu. Einige Katzen kommen mit Wasser besser zurecht und trauen sich auch mal, ein Bad zu nehmen. Probieren Sie das Baden jedoch vorher vorsichtig aus, bevor Sie Ihre Katze in eine Badewanne lassen. Katzen können allerdings von Natur aus schwimmen – und in seltenen Fällen entwickeln sie sogar regelrecht Spaß daran. Die Katze wird dann eine echte Wasserratte.
Falls Ihre Katze zu wenig Wasser trinkt, helfen Trinkbrunnen und Nassfutter. So nimmt Ihre Katze direkt mit der Nahrung die nötige Flüssigkeit auf. Auch spezielle Katzengetränke regen zum Trinken an.
6. Laute Geräusche und Lärm belasten das Gehör Ihrer Katze
Katzen haben ein empfindliches Gehör und werden von lauten Geräuschen schnell verschreckt. Sei es der Staubsauger, klirrendes Geschirr oder laute Musik: Katzen werden von Lärm verunsichert und gestresst. Für laute Haushaltsaktivitäten können Sie Ihre Katze in einem anderen Zimmer mit Futter oder einem Spiel ablenken und beruhigen. Wenn bei Ihnen größere oder laute Handwerksarbeiten anstehen, sollten Sie Ihre Katze kurzzeitig woanders unterbringen.
7. Veränderungen sind eine Herausforderung für Katzen
Katzen mögen feste Routinen – keine Veränderung. Sie sind an ihr festes Revier gewöhnt und kommen mit Umzügen nicht gut zurecht. Auch mit neuen Menschen wie Partner oder Babys sollten Katzen langsam vertraut gemacht werden. Ihre Katze freut sich in der Regel über eine gewisse Beständigkeit. Die Fütterung bildet hier eine Ausnahme, da Katzen wegen den kleinen Futterportionen nicht so sehr an eine feste Fütterungszeit gebunden sind.
8. Katzen mögen keinen Urlaub
Wenn Katzen keine Veränderung mögen, müssen Urlaube eine Überforderung sein. Genau. Katzen bleiben lieber alleine in ihrer gewohnten Umgebung, als mit dem Auto, dem Zug oder gar dem Flugzeug zu verreisen. Am besten ist es deshalb, wenn Sie jemanden bitten, der regelmäßig nach Ihrer Katze schaut und sie füttert.
9. Katzen mögen keine Langeweile
Wenn es einer Katze langweilig ist oder sie Aufmerksamkeit braucht, kommt sie häufig auf ihren Menschen zu und stupst ihn an oder miaut. Was da helfen kann, ist Spielzeug, mit dem sich die Katze auch alleine beschäftigen kann. Klettermöglichkeiten oder verschiedene Aussichts- und Aufenthaltspunkte beschäftigen Ihre Katze zusätzlich. Katzen mit Freigang haben generell weniger Langeweile, denn in ihrem Revier gibt es immer etwas Spannendes zu erleben. Sie können nach Möglichkeit auch zwei Katzen halten – so haben beide immer einen Spielgefährten an ihrer Seite.